Turnen Rheinland-Pfalz-Titel: TB Oppau mit dem jüngsten Team am Start

Mit elf Jahren schon richtig gut: Maurice Löcher am Pauschenpferd.
Mit elf Jahren schon richtig gut: Maurice Löcher am Pauschenpferd.

Die Jungen des TB Oppau sind bei den Rheinland-Pfalz-Meisterschaften das Maß der Dinge. Und das, obwohl sie auf zwei wichtige Stützen verzichten müssen.

Erwartungsgemäß haben die Jungen des Turnerbunds Oppau bei den Rheinland-Pfalz-Meisterschaften in Grünstadt den Mannschaftstitel in der Wettkampfklasse 311 gewonnen, wohinter sich der Altersbereich bis elf Jahre im Pflichtturnen verbirgt. Bernd Stoffel-Löcher zeigte sich mit dem Auftreten seiner kleinen Mannschaft ausgesprochen zufrieden („Es hat gepasst“), nicht nur, weil sich das Quartett mit 261,55 Punkten und damit gut acht Punkten Vorsprung auf den TV Edenkoben den Rheinland-Pfalz-Meistertitel sicherte. Sie mussten auch den Ausfall von zwei Turnern kompensieren: Arell Demant war verhindert und David Kremer leidet gerade unter einer Entzündung im Ellbogen, trägt zwei Wochen Gips und fällt aus. Aber immerhin konnte er bei der Siegerehrung dabei sein.

So mussten die Jungs noch stärker zusammenhalten, denn alle vier Turner mussten an jedem Gerät ran. Mit dem Wissen, dass jeweils drei in die Wertung kommen. Die Punkteausbeute zwischen 83,25 und 87,85 zeigt: Sie turnten recht gleichwertig, allerdings war der mit acht Jahren Jüngste, Toni Dietz, dem Rest der Mannschaft ein wenig voraus. Toni ist ein Riesentalent, ihn gilt es, behutsam aufzubauen.

Die Jüngsten beim Turnier

„Die Zusammenarbeit mit meinem Trainerteam läuft klasse. Viele Eltern stehen hinter dem Sport, geben die Kinder nicht nur im Training ab, sondern leben den Sport. So wie die Kinder das auch tun“, nennt Stoffel-Löcher einen Grund des Erfolgs. „Mir macht es auf jeden Fall Spaß, es ist mein Hobby“, sagt er. Er baut natürlich auf einer langjährigen großen Erfahrung auf, in den 1990er-Jahren stand er in der Bundesliga-Mannschaft des Turnerbundes Oppau.

Neben Stoffel-Löcher betreuten die Mütter Anja Heberle und Steffi Dietz die Mannschaft mit. Auch der Trainer selbst weiß einen seiner beiden Söhne im Team: Maurice Löcher. Dessen älterer Bruder Luis ist inzwischen in den Faustballsport gewechselt. „Das Verhältnis ist nicht immer einfach. Man muss unterscheiden, ob man in der Halle ist oder zu Hause. Ich denke, mit dem Maurice habe ich eine gute Mischung gefunden“, sagte der Papa. „Mir ist wichtig, dass er nicht nur die Leistung sieht, sondern vor allem Spaß hat. Er soll auch auf Ausflüge und zu Geburtstagen mitgehen, so wie alle anderen auch, dann können sie sich Freundschaften über den Sport aufbauen“, erklärte Bernd Stoffel-Löcher. Sohnemann Maurice fand es „eigentlich ganz cool, dass mein Papa mein Trainer ist, aber zu Hause wird halt nur übers Turnen geredet, und das ist ein bissel langweilig“, sagte das pfiffige Kerlchen ehrlich. Er war an seinen Lieblingsgeräten Sprung und Reck am besten, insgesamt hatte das Oppauer Team lediglich am Pauschenpferd nicht ganz die gewohnte Leistung abgerufen, da mussten sie Edenkoben den Vortritt lassen. „Das hing auch mit der Größe zusammen. In Toni, der acht ist und in Eli, der neun ist, hatten wir mit die jüngsten Turner am Start“, erklärte der TBO-Coach. Maurice und Tarje sind elf Jahre alt.

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