Ludwigshafen Projekt in Bismarckstraße wird teurer

Verwaltet fast 12.800 Wohnungen: die GAG, die ihren Sitz in Süd hat.
Verwaltet fast 12.800 Wohnungen: die GAG, die ihren Sitz in Süd hat.

„Mein Nachfolger wird nächstes Jahr viel zu tun haben“, sagte Ernst Merkel gestern auf der Hauptversammlung. Die Weichen dafür sind bereits gestellt. Nicht alleine durch bereits begonnene Baumaßnahmen, wie die Christian-Weiß-Siedlung und die Mundenheimer Kurve, die allesamt 2018 fertiggestellt werden, wenn bereits Noch-Bürgermeister Wolfgang van Vliet den GAG-Vorsitz innehat, sondern auch Projekte, die bereits in der Planungsphase sind. So verwies er unter anderem auf die beiden Innenstadtprojekte in der Bismarckstraße 70 bis 74 als neugestaltetem Zutritt zum Bürgerhof sowie das Projekt an der Ecke Heinig-/Benckiserstraße, die im kommenden Sommer in Angriff genommen werden sollen. Schon jetzt stehe dabei fest, dass die Kosten in der Bismarckstraße den zunächst ermittelten Rahmen von elf Millionen Euro übersteigen werden. So müssen hier vor dem Neubau aufwendige Bodensicherungsmaßnahmen durchgeführt werden. „Dadurch liegen die Kosten hier wohl eher zwischen 14 und 15 Millionen Euro“, so Merkel. Dafür entstehe dann Wohnraum im mittleren Preissegment. Ein Segment mit Bedarf, während er die GAG am unteren Ende, bei den Mieten von bis zu sechs Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, bereits gut aufgestellt sieht. „Knapp 80 Prozent unserer Wohnungen liegt in diesem Segment.“ Von einem besonderen Druck auf dem Wohnungsmarkt könne er daher nicht berichten. Im Gegenteil: „In der Ostpreußenstraße in der Gartenstadt haben wir bei einem Mietpreis von 5,35 je Quadratmeter sogar noch einige Wohnungen bei einem Neubau frei, obwohl wir damit bereits seit einem Jahr auf dem Markt sind.“ Es sei wichtig, alle Preissegmente zu bedienen, auch mittlere und vermeintliche Prestigeobjekte mit Kaltmieten von über acht Euro. Trotzdem liege der durchschnittliche Kaltmietpreis der GAG bei 5,53 Euro je Quadratmeter für die 12.730 Wohnungen und damit deutlich unter dem stadtweiten Mietpreis von 5,96 Euro. Deutliches Zeichen für den Unternehmenserfolg ist zudem die niedrige Leerstandsquote von 2,5 Prozent, die leicht über dem Vorjahresergebnis von 2,1 Prozent liegt. Der erwirtschaftete Überschuss stammt vornehmlich aus Verkaufserlösen von Baufeldern am Rheinufer Süd und an der Uferkante, räumte Merkel ein. Dadurch stiegen die Umsatzerlöse von 85 auf 98 Millionen Euro. Aber die GAG habe auch nachhaltig investiert. Damit meinte er nicht alleine die unterschiedlichen Modernisierungsprojekte im gesamten Stadtgebiet. So liege die sogenannte „zweite Miete“ im Durchschnitt bei 1,90 Euro je Quadratmeter. Modernisierung und Instandhaltung sichere für die Mieter stabile Kosten, und durch die Bestandspflege würden Quartiere aufgewertet und ihre soziale Struktur positiv beeinflusst. „Die GAG ist und bleibt ein verlässlicher Partner für die Stadtentwicklung“, erklärte die Aufsichtsratsvorsitzende, Oberbürgermeisterin Eva Lohse (CDU), deshalb. „Die GAG trägt durch attraktiven Wohnraum dazu bei, Menschen für die Stadt Ludwigshafen zu gewinnen.“ Der Vorstand erhielt einstimmige Entlastung. Auch der Ausblick auf das aktuelle Geschäftsjahr sei bei einem prognostizierten Überschuss von 2,7 Millionen Euro positiv, sagte Merkel.

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