Nachruf Prägende Polizeiarbeit: Bernd Nachtigall mit 78 Jahren gestorben

Bernd Nachtigall
Bernd Nachtigall

Der Erste Kriminalhauptkommissar Bernd Nachtigall, ehemaliger und langjähriger Leiter der Mordkommission beim Polizeipräsidium Rheinpfalz, ist tot. Nachtigall gilt nach Angaben des Ludwigshafener Präsidiums als „Pionier in Sachen Digitalisierung“ und initiierte erfolgreich die Umstellung der Spurendokumentation bei Tötungsdelikten auf EDV.„Er war in Ludwigshafen prägend für den Bereich Kapitaldelikte,“ heißt es in einem Nachruf von Ghislaine Wymar von der Präsidiumspressestelle auf den ehemaligen Kriminalbeamten, dessen Urne nach einer Trauerfeier auf dem Friedhof Friesenheim beigesetzt worden ist.

Nachtigall, der mit seiner Kommission zahlreiche Kapitalverbrechen in Ludwigshafen und im Umland aufklärte, war noch am Ende seiner 17-jährigen Dienstzeit als Leiter der Mordkommission mit der ihm eigenen Beharrlichkeit erfolgreich. Etwa als er 2005 – der Zufall will es: nach genau 17 Jahren – in Zusammenarbeit mit der legendären englischen Polizeitruppe Scotland Yard einen bis dahin unaufgeklärten Sexualmord aus seinem ersten Dienstjahr 1988 als Kommissionsleiter anhand von DNA-Spuren enträtselte.

Der „Kriminaler“, der von 1970 bis zur Altersteilzeit am 16. Dezember 2005 insgesamt 35 Jahre lang in Diensten der Aufklärung vor allem von Kapitalverbrechen stand, begann seine Laufbahn als Polizeibeamter 1965 als Oberwachtmeister bei der Bereitschaftspolizei in Schifferstadt. 1968 wechselte Nachtigall nach Ludwigshafen und dort 1970 für sieben Jahre zum Kriminaldauerdienst.

Der weitere berufliche Aufstieg des 1974 zum Kriminalkommissar ernannten 29-jährigen Dienstgruppenleiters ließ nicht lange auf sich warten. Ab 1978 war er sechs Jahre lang stellvertretender Leiter des K 11 für Terrorbekämpfung, wo er eine erfolgreiche Fahndungs- und Observationsgruppe aufbaute. 1984 wurde er in die Mordkommission berufen, deren Leitung er vier Jahre später übernahm. Seine Altersteilzeit ab 2005 beendete Nachtigall im Mai 2007 mit dem endgültigen Eintritt in den Ruhestand. Er stand insgesamt 42 Jahre in Diensten der Polizei, wo er sich als Ausbilder, aber auch als Gewerkschaftler und Personalratsmitglied engagierte.

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