Ludwigshafen Plötzlich im Mittelpunkt

Vladlen Kozliuk vom VfK 07 Schifferstadt wird von seinen beiden Trainer Markus Scherer (links) und Erol Bayram versorgt und takt
Vladlen Kozliuk vom VfK 07 Schifferstadt wird von seinen beiden Trainer Markus Scherer (links) und Erol Bayram versorgt und taktisch vorbereitet.

«Schifferstadt». Das war knapp, fast eine Punktlandung. Nach sieben Einzelduellen lag der VfK 07 Schifferstadt am Samstagabend in seinem letzten Rundenkampf in der Deutschen Ringerliga gegen den KAV Eisleben noch mit 6:13 im Hintertreffen, aber am Ende siegte die Staffel der beiden Trainer Markus Scherer und Erol Bayram noch mit 16:13. Damit war in der Abschlusstabelle der zweite Platz hinter Germania Weingarten gesichert. Die Halbfinals gegen den ASV Nendingen können kommen, und zwar am Samstag, 5. Januar, zunächst zu Hause in der Wilfried-Dietrich-Halle, der Rückkampf in Nendingen folgt eine Woche später. Die beiden Finals sind am 2. und 9. Februar. Der Vorverkauf fürs Halbfinale startet beim VfK am 19. Dezember. „Letzte Rille, letzter Wille“, kommentierte Markus Scherer kurz und knapp den Endspurterfolg, der erst im letzten Kampf durch die technische Überlegenheit von VfK-Mann Vasil Mihailov gegen Magomedshapi Gadhziev klargemacht wurde. Vier Ukrainer standen dieses Mal für den VfK auf der Matte, die beiden „schweren Jungs“ Danilo Kartavyi und Vladen Kozliuk gaben gleichzeitig auch ihr Debüt im VfK-Dress. Von Kiew nach Frankfurt eingeflogen, weilten sie drei Tage in der Pfalz. Am Sonntag ging es wieder zurück in die Heimat. „Das war schon sehr speziell“, ließen sie durch ihren Dolmetscher wissen. Dazu meinten sie das hierzulande besondere Ereignis Mannschaftskampf. „Meistens ringen sie allein für sich bei Einzelmeisterschaften“, erklärte Markus Scherer: „Manchmal fast anonym parallel zu drei anderen Kämpfen in der Halle. Jetzt stehen sie plötzlich im Mittelpunkt. Das ist neu für sie.“ Dabei wurden die beiden sehr kurzfristig vom VfK verpflichtet. „Das war eine taktische Nachmeldung“, gestand Erol Bayram, der zwei etatmäßige Ringer schonen wollte. Kartavyi unterlag zwar in der 130-kg-Klasse einem bärenstarken Zelimkan Khriziev mit 2:10 nach Punkten, konnte aber eine sich früh androhende Schulterniederlage noch verhindern. Kozliuk gewann seinen Kampf (97 kg, griechisch-römisch) gegen Dejan Franjikovic nach Punkten mit 6:0. Ein Spektakel sahen die Fans im darauffolgenden Kampf zwischen Mihai Mihut und Victor Clobanu. 3:0 stand es zur Pause nach drei Minuten für Mihut, der auf 10:1 erhöhte. Doch dann drehte Clobanu auf und triumphierte in allerletzter Sekunde mit 12:11. Entschädigt wurden die VfK-Fans in den letzten drei Einzelduellen, in denen Lasha Gobaze (vier Punkte), Kazbek Kilov (zwei) und Vasil Mihailov (vier) die notwendigen Zähler zum Mannschaftssieg holten. Nebenbei stand neben den vielen international renommierten Ringern noch ein anderer „Star“ auf der Matte, der seine Sache unauffällig, aber extrem gut machte: Mattenleiter Eberhard Probst. Für die DDR holte der heute 63-Jährige viele internationale Erfolge, darunter 1979 WM-Bronze in San Diego, nahm als Aktiver an zwei Olympischen Spielen (1976 und 1980) teil und leitete später unter anderem bei Olympia Finalkämpfe. Am Samstag gab er seine Erfahrung in Schifferstadt als Kampfleiter weiter.

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