Ludwigshafen Pechvogel hat Glück

Erdem Dogan (links) will beim FCA bleiben.
Erdem Dogan (links) will beim FCA bleiben.

«LUDWIGSHAFEN.» Mit vier Siegen in Folge hat sich Fußball-Oberligist FC Arminia Ludwigshafen auf Platz neun verbessert und Luft im Abstiegskampf verschafft. Der 3:1-Erfolg gegen Völklingen ist auch auf die starke Leistung eines Pechvogels zurückzuführen.

Innenverteidiger Erdem Dogan stand zum ersten Mal nach der Winterpause 90 Minuten auf dem Platz. Diese Momente sind selten, denn der 21-jährige Türke wird vom Verletzungspech geplagt. In der vergangenen Saison erlitt er im entscheidenden Spiel um den Titel gegen Hassia Bingen einen Muskelbündelriss. Er verpasste die Sommervorbereitung und die ersten zehn Partien dieser Runde. Es folgten Knieprobleme und eine Erkrankung, die ihn fast die komplette Wintervorbereitung kosteten. „Jetzt ist wieder alles okay. Ich habe keine Schmerzen mehr, aber noch Konditionsrückstande“, sagt der Automobilkaufmann. Weil andere Innenverteidiger wie Gianluca Mantel oder Tolga Karlidag verletzt sind und Peter Prokop rechts in der Viererkette gefragt war, stand Dogan in der Startformation. Und fast hätte es ihn wieder erwischt. Nach einer derben Attacke eines Völklingers schrie er laut auf und wälzte sich am Boden. „Ich habe den Ball weggeschlagen und er hat mir den Fuß draufgesetzt“, schildert Dogan die Szene. Es habe sich in dem Moment angefühlt, als sei etwas gebrochen. Die Entwarnung folgte bald. „Erdem ist begabt und hat großes Potenzial. Er verkörpert den Typ des spielenden Innenverteidigers und hat ein gutes Passspiel“, sagt Trainer Hakan Atik. Dogan, der in der Jugend für den 1. FC Kaiserslautern und den SV Waldhof Mannheim spielte, müsse aber an sich arbeiten. „Er bringt fußballerisch alles mit, muss mehr investieren und seine Trainingsbeteiligung steigern. Ist er topfit, dann spielt er“, sagt Atik. Der Abwehrspieler, der trotz seines Alters sehr abgeklärt auftritt, sei stark in direkten Duellen und kompensiere damit seine fehlende Grundschnelligkeit. Welches Trikot Erdem Dogan, der in der dritten Saison bei der Arminia spielt, in der kommenden Serie trägt, ist offen. „Es wird wohl demnächst Gespräche geben. Ich würde gerne verlängern, wenn die Mannschaft weitgehend zusammenbleibt“, sagt Dogan. Heute geht es für die Arminia zu Aufsteiger TSV Emmelshausen, der zuletzt mit einem 2:1-Sieg bei Spitzenreiter RW Koblenz aufhorchen ließ. „Das sagt alles über die Schwere der Aufgabe aus. Du musst in der Oberliga in jedem Spiel an die Leistungsgrenze gehen“, warnt Atik.

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