Ludwigshafen Partnerschaft mit ukrainischer Stadt beschlossen

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Ludwigshafen wird eine Partnerschaft mit der ukrainischen Stadt Novograd-Volynskij (ukrainisch: Swjahel) eingehen. Der Stadtrat ist am Montag mehrheitlich einer entsprechenden Empfehlung des Partnerschaftsausschusses vom 21. November gefolgt. „Es muss uns Pflicht und Ehre sein, zu helfen“, begründete SPD-Sprecherin Eleonore Hefner damals den Vorstoß ihrer Fraktion. Novograd-Volynskij, eine Garnisonsstadt mit rund 56.000 Einwohnern, liegt 200 Kilometer westlich von Kiew am Fluss Slutsch. „Hier hätte eine Partnerschaft eine sehr gute Basis, um zu gedeihen“, sagte Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) Ende November zu der inzwischen gewachsenen ukrainischen Gemeinde in Ludwigshafen. Es ist die achte Städtepartnerschaft Ludwigshafens. Zum Hintergrund: Der Deutsche Städtetag hat am 27. Oktober den gemeinsamen Aufruf des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selensky und des deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier (SPD) veröffentlicht. Zudem hat Markus Lewe, Münsteraner OB und Präsident des Deutschen Städtetags, ein Statement zur Rolle der deutsch-ukrainischen Städtepartnerschaften für die Hilfe und den Wiederaufbau in der Ukraine abgegeben. „Starke Städte sind Kern der Demokratie. Deshalb wollen wir uns weiter engagieren, um dezentrale Strukturen in der Ukraine zu stärken und Verwaltungen konkret zu unterstützen“, bekräftigte Lewe. Novograd-Volynskij ist die Geburtsstadt der Nationaldichterin Lesya Ukrainka (1871-1913). 1793 kam die Stadt unter russische Hoheit und wurde in Novograd-Volynskij umbenannt. Nach dem Polnisch-Sowjetischen Krieg und dem folgenden Frieden von Riga 1921 wurde sie Teil der Sowjetunion. Die Grenze zu Polen verlief nur wenige Kilometer westlich. Nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion wurde Novograd-Volynskij 1941 eingenommen und blieb bis Anfang 1944 besetzt. Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Stadt erhebliche Kriegsschäden. Schon seit Dezember 2014 in der Region aktiv ist der Verein „Kinderhilfe Ukraine – Rhein-Neckar für Novograd-Volynskij“.

Die Städtepartnerschaft wurde vom Ludwigshafener Stadtrat mit breiter Mehrheit beschlossen – bei Enthaltung der Linksfraktion, für die noch zu viele Fragen offen waren. OB Steinruck sprach von einem wichtigen Signal, die Partnerschaft sei ein „gutes Zeichen und ein historischer Moment“. Ludwigshafen könne die ukrainische Stadt nur ideell unterstützen, es gebe kein Budget dafür im Haushalt. Die Kontaktpflege solle der Partnerschaftsverein übernehmen. Die Sitzung im Pfalzbau wurde laut OB live im Internet in der Ukraine mitverfolgt. Sie hofft auf einen baldigen Antrittsbesuch.

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