Ludwigshafen Offener Streit um Bauprojekt in Friesenheim

Der überwiegende Teil der Fläche wird derzeit als Parkplatz genutzt.
Der überwiegende Teil der Fläche wird derzeit als Parkplatz genutzt.

In der Debatte um eine Bebauung am Alwin-Mittasch-Park in Friesenheim meldet sich Ortsvorsteher Günther Henkel (SPD) zu Wort und weist die Vorwürfe einer Bürgerinitiative als falsch zurück. Es sei gar nicht geplant, die Grünanlage zu bebauen.

Bisher gebe es nur eine Idee: Der Parkplatz am Park könnte mit einem Supermarkt, einem Parkhaus, einer Bäckereifiliale und einer Kindertagesstätte bebaut werden. Dafür sei es lediglich nötig, einen etwa zwei Meter breiten Streifen am Rande des Parks mit in das Bauprojekt einzubeziehen. Der von Gegnern des Projekts angeführte Platzbedarf von einem Drittel des Parks, sei schlichtweg falsch. „Das ist weit entfernt von jeder Realität“, sagt der Ortsvorsteher.

Es sei auch keineswegs richtig, dass der Hauptinvestor die Bäckerei Görtz wäre. Die Rewe-Supermarktkette habe Interesse an dem Projekt, Görtz wäre bloß dabei. Der Geschäftsführer der Bäckerei habe dem Ortsbeirat die Projektskizze vorgestellt, weil der Rewe-Vertreter an dem Abend erkrankt gewesen sei. Es gebe noch keine feste Planung, sagt Henkel in Richtung der Kritiker des Projekts, die sich zu einer Bürgerinitiative formieren wollen.

Henkel spricht von „Riesenchance“

Der Ortsvorsteher kann die Einwände nicht nachvollziehen. „Das ist eine Riesenchance für Friesenheim“, ist er überzeugt. Denn mit dem Projekt könnten gleich mehrere dringend notwendige Dinge angegangen werden. So würde durch ein Parkhaus die angespannte Parkplatzsituation am Klinikum entspannt. Außerdem fehlten so viele Kita-Plätze, dass eine neue Kindertagesstätte hilfreich wäre. Für die Befürchtungen des Einzelhandels im Bereich der Hohenzollernstraße hat der Ortsvorsteher ebenfalls kein Verständnis: „Dieser Bereich wäre überhaupt nicht betroffen.“ Rewe habe eine Marktanalyse in Auftrag gegeben, die belege, dass das Kundeneinzugsgebiet des Supermarkts hauptsächlich im Friesenheimer Norden und im angrenzenden Hemshof liege, wo es nach der Schließung des Rathaus-Centers eine Unterversorgung bei der Nahversorgung gebe. Ein Rewe-Markt in diesem Bereich wäre gut, denn die Supermärkte in der Industriestraße seien für ältere Menschen zu weit entfernt.

Der Ortsvorsteher kritisierte Pfarrerin Cornelia Zeißig, die bei der Organisation der Bürgerinitiative eine führende Rolle spielt. „Keiner von diesen Leuten war bei der Ortsbeiratssitzung, wo die Idee vorgestellt worden ist“, sagt Henkel. Bedenken wegen der Verkehrswege und des Naturschutzes, die bei einer Versammlung in der Friedenskirche geäußert wurden, entbehrten jeder Grundlage. „Der Parkplatz ist ohnehin schon versiegelt. Und es muss doch erst einmal eine Planung erstellt werden, über die man dann diskutieren kann. Die Stadtverwaltung müsse dies dann prüfen. Dafür gibt es entsprechende Verfahren“, sagt Henkel.

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