Tanzsport Offene Hip-Hop-Stadtmeisterschaft in Neuhofen

Auf der Bühne muss es synchron sein: die Formation The Clique.
Auf der Bühne muss es synchron sein: die Formation The Clique.

Locking, Popping, Waacking – während diese Worte eher für fragende Blicke sorgen, können Tänzerinnen und Tänzer oft spontan zeigen, was sich dahinter verbirgt. Es sind nur einige der Styles, die im Hip-Hop getanzt werden. Und am Samstag bei der Offenen Stadtmeisterschaft im Bürgerhaus Neuer Hof in Neuhofen waren sie alle zu sehen.

Zum vierten Mal fand die Offene Stadtmeisterschaft der Street Dance Factory (SDF) und der Stage Dance Factory in Neuhofen statt. Rund 550 Tänzerinnen und Tänzer hatten sich angemeldet, viele von ihnen starteten nicht nur in Formationen, sondern auch im Duo, Solo oder in den Battles. Entsprechend voll war es bereits am frühen Morgen.

Punkt 9:30 Uhr eröffneten Daniela Lahdo, die mit ihrem Dany Dance Center (DDC) als Ausrichter hinter der Neuhofener Stadtmeisterschaft steht, und Kati Macholl das Turnier. Und schon wenige Minuten später wurde getanzt. Während in den ersten Kategorien die Teilnehmer die Sichtungsrunde vor der Jury absolvierten, wurde in und um das Bürgerhaus jeder größere freie Platz genutzt, um an der Synchronität zu feilen oder schwierige Elemente in den Choreografien zu üben.

Bühnenerfahrung sammeln

„Der Salto hat in der Sichtungsrunde nicht so geklappt“, berichtete die zehnjährige Aliya. Für sie und ihre Mitstreiterinnen von „The Clique“ von der TG Laudenbach jedoch kein Grund, die Hoffnung auf eine gute Platzierung aufzugeben. Schließlich wurde es Platz zwei.

Für die Veranstalter stehen die Pokale und Medaillen nicht so sehr im Mittelpunkt. Daniela Lahdo, die als Supervisor für die SDF-Turniere in Süddeutschland zuständig ist, erklärt: „In erster Linie geht es darum, Bühnenerfahrung zu sammeln und mit anderen die Leidenschaft zu teilen.“ Auch voneinander zu lernen und andere zu akzeptieren und zu respektieren, gehöre dazu.

Hohes Niveau

Dennoch sei das Niveau insgesamt sehr hoch. „Wir von der SDF sind begeistert von der Arbeit der Coaches“, sagt Lahdo. Und sie betont, dass Meisterschaften wie die in Neuhofen wichtig seien, um den Sportarten Hip-Hop und Streetdance mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Dank der Kooperation mit der Stage Dance Factory bekamen auch Teilnehmer aus den Sparten Ballett, Jazz und Modern Dance sowie Showtanz und Akrobatik eine Bühne.

Jubel und Applaus gab es für alle. Besonders laut wurde es jedoch bei den Teams, die einen großen Fanclub mitgebracht hatten. Etliche hatten dafür sogar eine weite Anreise in Kauf genommen, etwa aus Schopfheim oder Geislingen an der Steige. Viele Teilnehmer kamen aber auch aus der näheren Umgebung, unter anderem aus Ludwigshafen, Bad Dürkheim und Mannheim.

Sieger aus der Region

Und aus Neuhofen selbst, wie etwa Linus Wendt, der sowohl in verschiedenen Solo-Kategorien antrat als auch mit der Formation DDC Streetkidz, mit der er ein Wochenende zuvor bei der Deutschen Meisterschaft der United Dance Organisation in Duisburg den Vizemeistertitel in der Kategorie U16 Beginner geholt hatte. „Leidenschaft“, lautet Linus’ klare Antwort auf die Frage, warum er dabei sei. Begonnen habe er mit vier Jahren. Dennoch seien die Turniere keine reine Routine. „Ich bin schon noch aufgeregt“, so der 13-Jährige.

Mit den Streetkidz wurde er am Ende Stadtmeister der Large Teams Juniors 1. Und auch für viele weitere Tänzerinnen und Tänzer aus der Region gab es erste Plätze: Ariana Peter (Chantal Miller Academy Mannheim) wurde Stadtmeisterin in vier Kategorien, vom DDC Neuhofen holten Livia Marczewski, Samuel Marczewski, Amelia Kida, Milena Kida und Elly Kovalchuk Solo-Meistertitel.

Bei den Juniors 2 Small Teams landeten die Waackitas vom Jugendhaus Erlenhof Mannheim auf Rang eins. Stadtmeister in der Kategorie Large Teams Adults wurden Some Humans vom Tanzhaus La Danza in Bad Dürkheim. Und auch bei den Large Teams Ü30 ging der Titel mit der Tanzschule CreaDom Mannheim an ein Team aus der Region.

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