Handball Oberliga: Verfolger spielen für Primus VTV Mundenheim

Knapp vorn: VTV-Akteur Timo Naas trifft zum 6:4.
Knapp vorn: VTV-Akteur Timo Naas trifft zum 6:4.

Der 39:19 (17:11)-Sieg von Spitzenreiter VTV Mundenheim gegen Oberliga-Schlusslicht HSG Worms war letztlich nicht mehr als ein unspektakulärer Pflichtsieg. Aber in der Liga tut sich mehr.

Der Spieltag kann für die Mundenheimer im Meisterschaftskampf noch eine ganz besondere Bedeutung erhalten. Das Endergebnis hatten beide Trainer schnell abgehakt: „Es lief wie immer“, bilanziert der HSG-Trainer und ehemalige Mundenheimer Marco Tremmel: „Nach ungefähr 20 Minuten verlassen unsere Stammspieler die Kräfte und dann muss ich wechseln.“ Beim 7:6 (18.) lag das Ergebnis zu diesem Zeitpunkt noch einigermaßen im Rahmen. Ein paar Minuten später hieß es schon 15:9 (26.), war die Begegnung zu Gunsten der Mundenheimer praktisch entschieden. „Wir hatten schon nach fünf Minuten fünf technische Fehler und in der Anfangsphase fünf, sechs freie Bälle verworfen“, erklärt hingegen VTV-Trainer Steffen Schneider. Er hätte es gerne gesehen, wenn sich seine Mannschaft schon früher abgesetzt hätte, konnte aber dann auch damit leben, dass die Partie zwischen Klassenprimus und Kellerkind nicht schon nach zehn Minuten, sondern eben erst zur Pause entschieden war. „Konzeptionell haben wir auch in der Anfangsphase nicht viel falschgemacht“, lautet das milde Urteil des Perfektionisten.

Chance für Ersatzspieler

Tatsächlich würde auch jede Kritik deutlich über das Ziel hinausschießen, denn gestützt auf eine stabile Abwehr und einen zuverlässigen Adrian Cule im Tor hatten die Gastgeber mit einer mit einer Fünfer-Serie unmittelbar nach dem Seitenwechsel schon alle Fragen beantwortet, spielten den Sieg in der Folge sicher und souverän und vor allem ohne größeren körperlichen Raubbau nach Hause. Erfreulich dabei, dass Spieler ihre Anteile bekamen, die zuletzt nicht so häufig im Mittelpunkt gestanden hatten. Moritz Brestrich am Kreis zum Beispiel, der sich immer besser in die Mannschaft findet und mit acht Treffern erfolgreichster VTV-Werfer war. Oder Daniel Thielmann (5), der den erkrankten und geschonten Manuel Novo auf Rechtsaußen hervorragend ersetzte. Ärgerlich die Disqualifikation von Luka Wilbrandt, der sich innerhalb von vier Minuten zwei Zeitstrafen abgeholt hatte und sich dann mit einem falschen Wechsel (43.) auf die Tribüne verabschiedete.

Ein kleiner Makel an einem ansonsten perfekten Abend für die VTV, zu dem vor allem die Verfolger beigetragen hatten. Mit Saulheim und Bingen unterlagen die Zweit- und Drittplatzierten der Oberliga, vergrößerten damit den Vorsprung der Mundenheimer zehn Spieltage vor dem Ende auf stabile sieben Zähler. Dies wäre der Hauptgrund, warum das kleine Derby gegen Worms ein wenig länger im kollektiven Gedächtnis der VTV hängen bleiben könnte. „Am Ende muss man sehen, dass wir das Spiel seriös gestaltet haben“, sagt Schneider, der als Perfektionist natürlich eine Einschränkung hinterherschob: „Bis auf die Anfangsphase.“

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