Handball Oberliga: Mundenheims kurzer Durchhänger gegen Eckbachtal

Tor im Blick: Christian Schleidweiler (VTV Mundenheim).
Tor im Blick: Christian Schleidweiler (VTV Mundenheim).

Der Favorit VTV Mundenheim wackelte nur kurz im Oberligaderby gegen die HSG Eckbachtal. Die Gastgeber haben ihre Blick aus gutem Grund bereits in die nahe Zukunft gerichtet.

In einem über weite Strecken einseitigen Lokalderby der Handballoberliga besiegten die VTV Mundenheim die HSG Eckbachtal mit 35:26 (16:14). Der Favorit wankte nur gut fünf Minuten lang. Trotzdem sehnen die Mundenheimer die Winterpause herbei.

„Wir hangeln uns im Moment so durch“, kommentiert VTV-Trainer Steffen Schneider nach der Begegnung. Er musste trotz einer zumindest optisch gut gefüllten Bank im Prinzip mit acht Feldspielern auskommen. Luca Seitz hatte nur eine Kurzeinsatz in Unterzahl, Luca Wilbrandt und Tom Schneider wären nur im äußersten Notfall eine Option gewesen, Daniel Thielmann und Yannick Treiber können berufsbedingt nur unregelmäßig trainieren und „Stand-by“-Spieler Sascha Hanke sorgte als Routinier zumindest hin und wieder in der Abwehr für Entlastung.

Abwehr in Ordnung

Überhaupt war Schneider vor allem mit der Abwehrleistung seiner Mannschaft zufrieden. „Wir hatten nur 25 Gegentore, obwohl wir praktisch keine Torhüterleistung hatten.“ Insgesamt blieben Nico Klein (bis zur 25. Minute) und Janik Kunz (ab 25.) mit insgesamt nur acht Paraden deutlich unter ihren Möglichkeiten, ging das Torhüterduell klar an Rouven Hahn im HSG-Tor (14 Paraden). „Das ein oder andere Schussbild meiner ehemaligen Kollegen wusste ich noch“, erklärt der Routinier, der bis vor drei Jahren noch im Kader der Mundenheimer gestanden hatte. Er war maßgeblich daran beteiligt, dass aus dem 13:6 (21.) bis zur Pause wieder ein 16:15 wurde. „Wir haben vorne zu viele Bälle verworfen und das Rückzugsverhalten war katastrophal“, fasste VTV-Trainer Schneider diese Phase zusammen. Beinahe hätte es direkt nach dem Seitenwechsel noch zum Ausgleich gereicht, aber HSG-Akteur Adrian Rampp traf nur den Pfosten (31.).

„Ich glaube nicht, dass uns der Ausgleich umgeworfen hätte“, mutmaßt Schneider. Die Abwehr gewann nach und nach wieder Zugriff und im Angriff konnten sich die Gastgeber vor allem auf Niklas Klein (11/1) verlassen, der mit fünf Toren in sechs Minuten maßgeblich daran beteiligt war, dass aus dem 20:18 (39.) wieder ein 27:20 (45.) wurde. Ein Vorsprung, den sich die Mundenheimer nicht mehr nehmen ließen. Die erneute Führung spielten die VTV sicher nach Hause und festigten damit ihre Tabellenführung.

Erhobenen Hauptes

Aber auch die HSG konnte erhobenen Hauptes auf die kurze Heimreise gehen. „Man hat schon gemerkt, dass Mundenheim auf einem anderen Niveau spielt“, erklärt Hahn, der aber für den Abstiegskampf auf den guten Phasen der Partie aufbauen will. „Das müssen wir mitnehmen.“ Auch wenn der zwischenzeitliche Ausgleich nicht mehr gelungen war.

Augenzeuge der Partie war im übrigen Enrico Leuchtenberg. Der ehemalige Rechtsaußen hatte für beide Mannschaften gespielt, sitzt mittlerweile im Rollstuhl und kämpft sich ins Leben zurück. Die Mannschaften hatten sich darauf geeinigt, auf Eintrittsgelder der Zuschauer zu verzichten und stattdessen um Spenden gebeten. Rund 1700 Euro waren so zusammengekommen. Die wichtigste Zahl des Abends.

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