Fußball Oberliga: Arminia gleicht gegen Quierschied spät aus

Selbstkritisch: FCA-Kapitän Nico Pantano (weiß) im Duell Alexander Sutter.
Selbstkritisch: FCA-Kapitän Nico Pantano (weiß) im Duell Alexander Sutter.

Der angestrebte Sprung ins Tabellenmittelfeld ist Fußball-Oberligist FC Arminia Ludwigshafen misslungen. Gegen Neuling SpVgg Quierschied rettete ein Spieler mit einem besonderen Rekord und seinem Ausgleichstor zum 1:1 (0:0) wenigstens einen Punkt.

Längst lief die Nachspielzeit. Der FCA warf mit dem Mute der Verzweiflung alles nach vorne, obwohl er nach der Verletzung von Fabian Herchenhan und ausgeschöpftem Wechselkontingent nur noch zu zehnt war. Kapitän Nico Pantano schlug einen weiten Diagonalball in Richtung Strafraum der Saarländer. Lukas Kebernik, kurz zuvor eingewechselt, weil Trainer Andreas Brill aus taktischen Gründen auf Dreierkette umstellte und beide Außenverteidiger opferte, war in den Angriff gerückte. Er verlängert den Ball mit dem Kopf und Joker Giuliano Cultrera traf zum 1:1 (90.+3).

„Der Gegenspieler stand vor mir, da musste ich zwei Schritte nach außen machen, um in eine Schussposition zu kommen“, schildert der am Donnerstag 22 Jahre alt gewordene Angreifer die Szene. Er erwischte den Torhüter auf dem falschen Fuß und traf ins lange Eck. „In Unterzahl wenigstens einen Punkt geholt zu haben, ist gut, aber eigentlich viel zu wenig“, sagte der gebürtige Heidelberger. Er sei froh, dem Team mit seinem Ausgleichstreffer geholfen zu haben. Cultrera, dessen Stärke das Anlaufen der Abwehrspieler ist, mit der er für jede Menge Stresssituationen beim Gegner sorgt, hält einen besonderen Rekord. In keinem seiner 62 Oberligaspiele für den FCA stand er die kompletten 90 Minuten auf dem Feld.

„Souveränität gefehlt“

In einer ganz schwachen ersten Halbzeit fand der FC Arminia gegen die stabile, aber auch wenig geforderte Fünferkette der Saarländer keine Lösungen. Zwei Möglichkeiten, eher aus der Rubrik Halbchancen, für Nico Pantano nach Bastian Hommrichs Flanke (3.) und einen Pass von Robert Langer (45.) waren die karge Ausbeute. Dazwischen gab es viel Leerlauf, weil oft die Passgenauigkeit fehlte. „Der Gegner war tief gestaffelt gestanden und hat kaum etwas für das Spiel gemacht. Da war es schwer, Räume zu finden. Dennoch haben wir es nicht gut gemacht“, monierte Trainer Andreas Brill. Trotz des späten Ausgleichs fühle sich das 1:1 nicht gut an. Die Umschaltbewegungen in beide Richtungen seien schlecht gewesen.

Trotzdem hätte der FCA in Führung gehen können, als Steffen Straub bei einem Konter Pantano bediente, der die Kugel über das Tor lupfte. „Vielleicht hätte ich versuchen sollen, den Torwart auszuspielen. Man entscheidet innerhalb von Sekundenbruchteilen“, beschrieb der Kapitän die Szene. Quierschied sei eklig zu bespielen gewesen. „Uns hat die Souveränität gefehlt“, resümierte Pantano. Brill bemängelte „fehlende Entschlossenheit und Konsequenz“. Der Coach hatte vor der Partie gehofft, sich mit einem Sieg vor dem folgenden Dreierpack gegen Kaiserslautern II, Worms und Trier ein Polster zu erarbeiten.

Das 0:1 ging auf die Kappe von Ricardo Antonaci. Seinen zu kurzen Rückpass erlief sich Mittenmüller, umkurvte Torwart Robin Schneider, legte den Ball quer, und Boghossian schob die Kugel mühelos ins leere Tor (78.). Eine bittere Pleite droht, die Cultrera mit seinem späten zweiten Saisontor gerade noch verhinderte.

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