Ludwigshafen Nur nicht zimperlich sein

Bad Dürkheim. Packende Torraumszenen, verbissene Zweikämpfe und taktische Kniffe – das alles bot der zweite Spieltag der 3. Elektrorollstuhlhockey-Bundesliga, den die zweite Mannschaft der Rolli-Teufel Ludwigshafen am Samstag in der Sporthalle des Werner-Heisenberg-Gymnasiums ausrichtete.

Manchmal kracht Metall an Metall, wenn die Spieler zweier gegnerischer Mannschaften Seite an Seite fahren und dem gelochten Plastikball nachjagen. Nur nicht zimperlich sein, lautete das Motto, auf dem mit Banden begrenzten Spielfeld, das 28 Meter lang und 16 Meter breit ist. Die Tore sind 2,40 Meter lang und nur 20 Zentimeter hoch und sind wie beim Eishockey so aufgestellt, dass auch hinter dem Tor gespielt werden kann. Das eröffnet einige taktische Varianten und Spielzüge, die das zweite Team der Rolli-Teufel meisterhaft beherrscht. Dennis Respondek ist der Dreh- und Angelpunkt des Spiels der Gastgeber. Er ist derjenige, der die Schnellangriffe fährt, er ist der Mann, der das gegnerische Tor umkurvt, um dann den „tödlichen“ Pass vors gegnerische Tor zu spielen und er ist der Spieler, der immer wieder die Lücke findet, um den Plastikball zwischen den Rollstühlen hindurch ins Tor zu befördern. Aber Elektrollstuhlhockey ist eben kein Individualsport und so ist der Stürmer darauf angewiesen, dass seine Teamkollegen die gegnerischen Abwehrspieler abblocken. Das funktioniert in dieser Saison sehr gut, denn die Rolli-Teufel sind als Tabellenführer in den Spieltag gegangen und gelten in allen vier Begegnungen als Favorit. Allerdings läuft nicht alles nach Plan, denn im ersten Duell des Spieltags mit den Star Drivers Bad Kreuznach gibt es nach der zweimal 15 Minuten betragenden Spielzeit nur ein 3:3. „Leider haben wir uns zwei individuelle Fehler geleistet“, hadert Trainer Wolfgang Mende nach dem nicht eingeplanten Punktverlust. Spannend auch das zweite Spiel der Ludwigshafener gegen die Augustiner Tigers. Die Saarländer haben in Sallami Abu einen Spieler in ihren Reihen, der die Abwehr der Rolli-Teufel immer wieder überlistet. Die liegen lange Zeit stets mit einem Tor zurück, aber dank des gut aufgelegten Dennis Respondek und des starken Keepers Andreas Mende, der einen Siebenmeter abwehrt, gelingt am Ende noch ein 5:4-Erfolg. „Ich bin nicht zufrieden, denn die Spiele sollten nicht immer so eng sein. Das ist immer nervenaufreibend“, sagt Torfrau Andrea Brust. Ihr Wunsch erfüllt sich im Spiel gegen die Essen II. 6:0 gewinnt Ludwigshafen. Außer Respondek konnten sich dabei auch Stefan Möll und Alexander Kuhnke in die Torschützenliste eintragen. Mit 3:0 gewertet wird die geplante Partie gegen Köln, das nicht angetreten war. Ludwigshafen bleibt Tabellenführer. Der letzte Spieltag ist am 23. Mai in Bad Kreuznach.

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