Ludwigshafen Nothelfer Rosenthal

ALTRIP. Der Fußball lebt auch davon, dass man den Sieger eher selten voraussagen kann und dass es immer wieder dicke Überraschungen gibt. Ein Beispiel dafür ist der 1:0-Sieg des TuS Altrip gegen die FG Dannstadt in der Fußball-B-Klasse Rhein-Mittelhaardt Ost. Mit diesem Erfolg hat der Tabellenelfte den frisch gebackenen Spitzenreiter entthront. „Es war sicher ein glücklicher Sieg, weil Dannstadt am Ende eine Großchance ausgelassen hat. Aber meine Mannschaft hat taktisch diszipliniert agiert. Jeder hat gekämpft“, attestiert Spielertrainer Benjamin Rosenthal dem Team eine gute Leistung. Spiele gegen Topteams fielen dem TuS leichter als Partien gegen schwächere Klubs. Der 29-jährige Rosenthal hat in der Winterpause das Team von Thomas Gräfe, der nur ein halbes Jahr in Altrip war, übernommen. „Ich bin einer der Älteren und wollte den Verein nicht hängenlassen“, sagt der Mittelfeldspieler. Er betont allerdings, dass er als Interimstrainer nur bis Saisonende helfen kann. „Als selbstständiger Dachdeckermeister mit einem Vier-Mann-Betrieb schaffe ich es zeitlich nicht, ein ganzes Jahr zur Verfügung zu stehen. In der nächsten Runde werden ich wieder nur Spieler sein“, erklärt Rosenthal. Vor gut sechs Jahren kam der Mannheimer der Liebe wegen nach Altrip, wo seine heutige Frau aufgewachsen ist. Seit vier Jahren spielt Rosenthal für den TuS. Sein fußballerisches Rüstzeug bekam er beim SV Waldhof vermittelt, mit dessen A-Junioren er in die Bundesliga aufstieg. Später spielte er für die zweite Garnitur des SVW in der Verbandsliga und die SpVgg Wallstadt in der Landesliga. „Auf diesen Stationen habe ich im taktischen Bereich viel gelernt. Das versuche ich, an meine Mannschaft weiterzugeben“, verdeutlicht Rosenthal. Zunächst gehe es um defensive Stabilität, dann könne man an der Offensive arbeiten. Mit 28 Punkten hat der TuS den anvisierten Platz im Mittelfeld erreicht, in Abstiegsgefahr kann das Team nicht mehr kommen, was den Altripern hilft, ihr Konzept umzusetzen. Der Verein baut auf die eigene Jugend. „Am Sonntag standen sieben Eigengewächse in der Startelf“, freut sich Spielleiter Dieter Ehlers. Eines von ihnen, Nico Ratay, Sohn des TuS-Urgesteins Thomas Ratay, erzielte gegen die FGD das Siegtor. Im Sommer kommen zehn A-Junioren dazu, die in die erste oder zweite Mannschaft eingebaut werden sollen. Ganz ohne „Auswärtige“ wird es aber nicht gehen, wie das Beispiel des Mannheimers Benjamin Rosenthal zeigt.

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