Ludwigshafen Neugierige Blicke hinter die Kulissen der Werkstore

Das Interesse an der BASF ist ungebrochen: Beim Tag der offenen Tür anlässlich des bundesweiten „Tags der Chemie“ haben über 16 000 Besucher die Gelegenheit genutzt, einen Blick hinter die Werkstore des Konzern zu werfen. Allein 120 Werksrundfahrten mit 6000 Besuchern wurden am Samstag gezählt.

Die Resonanz verwundert nicht weiter, denn es viel Neues zu sehen – wie den fortschreitenden Abriss des Friedrich-Engelhorn-Hauses, der in den letzten Zügen ist. Oder auf dem benachbarten Gelände die neu geplanten Gebäude. „Eine sehr gelungene und moderne Bauweise, die sich in den Standort einfügt“, wie Werner Fröhlich meinte. Der 56 Jahre alte Diplom-Ingenieur war erstmals bei einer Werksführung dabei und sehr angetan. „Solch einen Einblick bekommt man nicht jeden Tag“, sagte der Mannheimer. Dafür hatte er sich über 30 Minuten an der Haltestelle vor dem Tor 11 angestellt, um einen der freien Plätze in den Bussen zu bekommen. Der Andrang war riesig. Markus Scherf schreckte das nicht ab. Er nutzte den Tag mit seiner Familie für Rundgänge durch die Ausstellungshalle und den Mitmachparcours. „Wir sind hierhergekommen, um den Kindern bei einer Werksrundfahrt die BASF zu zeigen“, sagte der Finanzbeamte aus Limburgerhof. Die Turbolöscher-Vorführung der Werksfeuerwehr auf der Aktionsfläche hinter den Werkstoren hat er sich ebenfalls angeschaut. Dafür hatte Laura Liebeck, eine der Empfangsdamen , den Besuchern Ohrstöpsel ausgegeben. Der Lärm war weithin zu hören. Mit zwei Jettriebwerken ist der Turbolöscher in etwa so laut wie ein startendes Flugzeug. In der Ausstellungshalle stellte das Unternehmen Produkte für den Alltag, für Mobilität, Lifestyle, Bauen und Wohnen vor und überraschte mit aktuellen Entwicklungen. Wie dem „Smart forvision“, einem Fahrzeug von Morgen, das auf drei Technologie-Säulen – elektrische Effizienz, Leichtbau, Temperaturmanagement – basiert oder das E-Bike der Zukunft („Pedelec-Concept 1865), ein modernes Rad mit Elektroantrieb im Retro-Design. Bremse, Achse und Motor sind aus Metall, die übrigen Teile aus modernen Kunststoffen. „Mit ihrem Know-how und ihrer Innovationskraft helfen unsere Mitarbeiter tagtäglich, Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft zu finden. Sie können nicht ohne die chemische Industrie gelöst werden“, sagte Werner Regenberg, Leiter des BASF-Standortmanagements. „Man kann es kaum glauben, welche Entwicklungen uns die Zukunft noch bringen wird“, meinte Else Großbauer. Die 72-jährige Rentnerin folgte einer Einladung ihrer Tochter, die seit vielen Jahren im naturwissenschaftlichen Bereich tätig ist. Das größte Interesse galt dem Thema Ausbildung. In den Bauten N 960 und N 964 standen die Mitarbeiter den vorwiegend jüngeren Gästen und deren Eltern Rede und Antwort. Zudem wurde ein Rollenspiel eines Vorstellungsgesprächs aufgeführt. Der 15 Jahre alte Ayhan saß mit seiner Schwester und ihrem Partner in der ersten Reihe und beobachte das Schauspiel. In den nächsten Wochen möchte er sich für eine kaufmännische Ausbildung bei der BASF bewerben. „Der Tag heute hat mir sehr viel für meine Berufswahl und den Ablauf gebracht“, meinte der Frankenthaler. Die Rekordzahl von rund 8200 Personen – etwa 1700 Besucher mehr als noch vor einem Jahr – verschaffte sich einen Überblick über die aktuelle Ausbildungssituation. Über 40 Berufe wurden am Samstag vorgestellt. Karl-Herrmann Franck, der Küchendirektor bei den BASF-Wirtschaftsbetrieben, stand mit seinen Auszubildenden selbst am Herd und backte Apfel-Pfannkuchen für die Gäste. Auch er warb um Nachwuchs und hatte zusätzlich ein Bonbon parat: Erstmals vergibt die BASF für die Auszubildenden in den Gastronomieberufen gleich zwei Stipendien für eine anschließende Zusatzqualifikation am „Institute of Culinary Art“ zum „Assistent Foodservice Manager“.

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