Ludwigshafen Neuerung soll dem Nachwuchs helfen

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Maxdorf. Die Triathlon-Saison nimmt so langsam Fahrt auf. Morgen startet nicht nur der Ligabetrieb in Rheinland-Pfalz in die Saison, in Heilbronn finden auch die deutschen Meisterschaften auf der Mitteldistanz statt.

Eigentlich hätte der Ligabetrieb schon Ende Mai starten sollen, doch der Wettkampf in Hachenburg wurde kurzfristig abgesagt. So besteht die Saison nur noch aus vier Wettbewerben, der erste findet morgen in Zell an der Mosel statt. Dieser wird ein Team-Triathlon sein. Das heißt: Gewertet wird die Zeit des vierten Starters jedes Teams. Der Team-Triathlon ist die auffälligste Neuerung in den Liga-Wettbewerben in den vergangenen Jahren. Dieses Jahr stehen bei den Liga-Wettkämpfen erstmals zwei Team-Triathlons an, Mitteldistanzen sind schon länger gestrichen. Es werden Rennen über die Kurz- oder gar Sprintdistanz absolviert. Damit soll auch der Nachwuchs früher an die Mannschaftswettkämpfe herangeführt werden. „Das wird auch in den kommenden Jahren bei der TSG Maxdorf so sein“, sagt Manuel Scriba, Abteilungsleiter der Maxdorfer Triathleten. Doch noch starten eher die Arrivierten. Die TSG-Männer in der ersten RTV-Liga, also quasi der Landesliga, hätten eine Aufstiegschance – wenn sie den Saisonfokus auf die Ligawettbewerbe legen würden. „Aber viele der Jungs haben andere Schwerpunkte“, sagt Scriba. Daher werde mehr als Rang vier nicht möglich sein. Bei den Herren 2, die in der Zweiten RTV-Liga antreten, steht mehr der Spaß am Sport als der Erfolg im Vordergrund. Ähnlich ist das auch bei den Masters in der RTV-Liga, wo die TSG Maxdorf mit zwei Teams startet – eines mit Ambitionen und eines, bei dem mehr der Spaß im Vordergrund steht. Der Ludwigshafener SV startet mit einer Mannschaft in der Zweiten RTV-Liga. Einige der Starter sind in den vergangenen Jahren noch für das Tri Team Ludwigshafen, einem Zusammenschluss aus RC Friesenheim und LSV, in der Zweiten RTV-Liga gestartet, haben sich aber mittlerweile dem LSV angeschlossen. Die LSV-Triathleten wollen zudem eine gute Platzierung in der Team-Wertung beim BASF Triathlon-Cup Rhein-Neckar erreichen. Die Damen der TSG Maxdorf, bislang das „Aushängeschild“ (Scriba), stellen in dieser Saison keine Mannschaft. Bislang waren sie in der Regionalliga gestartet. „Es hat mehrere Gründe, warum es in diesem Jahr nicht möglich ist, eine Mannschaft zu stellen“, sagt Scriba. Das Bittere an dem Rückzug: Die TSG müsste im kommenden Jahr wieder in der klassentieferen RTV-Liga anfangen. Zwei der Maxdorfer Damen sind indes an diesem Wochenende trotzdem aktiv: bei der Challenge Heilbronn, zugleich die deutschen Meisterschaften über die Mitteldistanz. Mit guten Chancen ist Elke Willersinn (51) am Start. Prognosen über ihr Abschneiden in Heilbronn, wo in diesem Jahr aufgrund der Hochwasser-Situation des Neckars ein Duathlon (5 km Laufen, 90 km Radfahren, Halbmarathon) stattfindet, möchte Willersinn nicht stellen. Ihr persönlicher Saisonhöhepunkt ist allerdings der AlpenAss, eine Rennserie, die sich über zwei Monate zieht, bestehend aus vier Rennen an drei Wochenenden. „Da wollte ich schon immer mal mitmachen“, erzählt die Frankenthalerin, die im Vorjahr bei den deutschen Meisterschaften über die Ironman-70.3-Distanz im Kraichgau Platz zwei belegte und Rang sieben bei der Ironman-70.3-WM in Zell am See erreichte. Nach diesem erfolgreichen Jahr 2015 lässt es Willersinn nun etwas ruhiger angehen. „Man muss dem Körper auch mal eine Pause gönnen“, sagt sie: „Sonst zahlt der dir das irgendwann heim. Jahrelang auf hohem Niveau starten, geht in meinem Alter nicht mehr.“ Anja Heilmann, die Anfang Juni bei den Rheinland-Pfalz-Meisterschaften über die Kurzdistanz in Mußbach Zweite bei den W40 geworden ist, ist auch in Heilbronn dabei. „In meiner Altersklasse will ich unter die ersten Sieben kommen“, sagt die Bad Dürkheimerin, die zudem bei einigen kleineren Triathlons starten will. Großes vor hat Bernd Hauser, der diese Saison mit dritten Rängen bei den Duathlon-Europameisterschaften über die Langdistanz und beim Ironman 70.3 im Kraichgau einiges erreicht hat. Sein Fokus liegt auf den Ironman-70.3-Weltmeisterschaften am 4. September in Mooloolaba (Australien). „Meine Vorstellung ist ein Platz in den Top 20, natürlich liebäugle ich auch mit einer Platzierung in den Top 10“, sagt der Maxdorfer, der die WM-Teilnahme mit einem längeren Urlaub mit seiner Frau verbindet. Zuvor startet er noch am 7. August beim Powerman Ulm. In dem Rennen werden auch die Deutschen Meister im Langdistanz-Duathlon ermittelt: „Mein Ziel ist das Podium.“ Heinz Storz (62, Tri Treff Storz) wäre vor Kurzem gerne bei der Triathlon-EM über die Kurzdistanz gestartet. Doch auf Antrag des mexikanischen Verbandes gab es für die Titelkämpfe eine Windschattenfreigabe beim Radfahren – die Sportler mussten keinen Abstand zum Vordermann einhalten. Das kam dem guten Radfahrer Storz alles andere als entgegen. Der Ruchheimer verzichtete auf seine Teilnahme. Seine Höhepunkte werden in diesem Jahr andere sein: Der Dreiländer-Giro etwa oder die deutschen Meisterschaften über die Kurzdistanz in Immenstadt. Die großen Rennen folgen in den kommenden Jahren. „Die mittleren Jahre in einer Altersklasse sind eh schwierig, wenn die Jüngeren nachrücken“, sagt er.

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