Ludwigshafen Mit viel Spaß und nicht ohne Humor

Keine einfache Rhythmusmaschine: Erwin Ditzner.
Keine einfache Rhythmusmaschine: Erwin Ditzner.

Zum zweiten Konzert in der Reihe „Ditzners Club“ im Hack-Museum hatte der Schlagzeuger die Zwillinge Roland und Bernhard Vanecek eingeladen. Als Ditzner Twintett sind die drei schon seit vielen Jahren ein Trio. Gemeinsam ist ihnen der Spaß am Spielen und Improvisieren, und ganz wichtig ist der Humor. Im Museum haben sie noch einen Überraschungsgast präsentiert.

Als Mini-Marchingband begannen die Vaneceks den Abend in den Tiefen des Museums mit einem Beerdigungsblues im New Orleans-Stil. Roland mit der der Tuba und Bernhard mit der Posaune marschierten langsam Richtung Bühne. Erwin Ditzner kam dazu, setzte sich ans Schlagzeug – und dann ging die Post ab. Das Schöne ist, dass alle drei sämtliche Genregrenzen fröhlich ignorieren. Sie spielen, was ihnen Spaß macht, und das bereitet auch den Zuhörern Freude. Ditzner groovt immer und ist auf der Höhe des Geschehens. Aus einem einfachen Drumset holt er eine verblüffende Vielfalt von Sounds. Er spielt viel auf den metallischen Spannreifen der Trommeln und lässt es mit den Drumsticks dort klickern und klackern. Die Trommeln selber spielt er auf unzählige Arten. Er schlägt und streichelt die Felle nicht nur mit Sticks und Filz-Schlägeln, er tippt auch mit den Fingern darauf, wischt mit den Händen, verändert die Fellspannung mit einer Hand und holt mit der anderen verschiedene Tonhöhen heraus. Das geschieht immer leicht und spielerisch. Mit Sticks auf einer Bongo-Trommel erzeugt Ditzner einen Klang, der an die arabische Darbuka, eine mit der Hand gespielte Bechertrommel mit hellem Klang erinnert, passend zu einem Stück der Zwillinge, das sie „Lach net, Achmed“ genannt haben und mit entsprechenden Tonleitern etwas orientalisch klingt. Roland Vanecek, geboren 1975 in Frankfurt, spielt Tuba, ein Instrument, das er in Mannheim studiert hat und seit dem Jahr 2000 festangestellt beim Hessischen Staatsorchester Wiesbaden spielt. Sein Zwillingsbruder Bernhard studierte das Posaunenspiel. Er spielte schon in verschiedenen Sinfonieorchestern. Doch die klassischen Weihen der beiden Musiker halten sie nicht davon ab, Jazz, Folklore und Volksmusik zu spielen. Wie Roland im Museum erzählte, waren die Zwillinge schon Ditzner-Fans, bevor sie mit ihm musizierten: Als 15-Jährige haben die beiden den Schlagzeuger mit der Mardi Grass Brass Band erlebt und waren total begeistert. Als Duo spielten die Zwillinge schon länger zusammen, bis sie sich 2005 ihren „Kindheitstraum“ erfüllten und eine Zusammenarbeit mit Erwin Ditzner begannen. Der in Worms geborene, in Ludwigshafen lebende Schlagzeuger ist keiner, der als Rhythmusmaschine vor sich hin klopft. Wer mit ihm spielt, muss musikalisch einiges drauf haben. Ditzner hat das richtige Gespür und sich immer mit tollen Musikern eingelassen, die vor allem durch Spontanität und Kreativität begeistern. Als Gast hatten die Zwillinge einen Musiker aus Uganda mitgebracht, der Gitarre und Kalimba, das afrikanische Daumenklavier, spielte und dazu sang. Mit ihm gab es ein paar afrikanische Grooves, die sehr gut ankamen.

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