Ludwigshafen Mit verändertem Stil nach oben

Fabio Reithermann (am Ball) ist ein Leistungsträger bei der FG 08 Mutterstadt.
Fabio Reithermann (am Ball) ist ein Leistungsträger bei der FG 08 Mutterstadt.

«MUTTERSTADT.» Fußball-Bezirksligist FG 08 Mutterstadt hat die beste Saison seit Jahren gespielt und ist am Ende Tabellensechster geworden. In akuter Abstiegsgefahr schwebte die Mannschaft nie, es gab immer einen Sicherheitsabstand zu den Rivalen um den Ligaverbleib.

Letztmals besser platziert war die FG in der Saison 2010/11, als die Mutterstadter in Mechtersheim gegen den VfR Kandel das Entscheidungsspiel um Platz zwei 0:4 verloren. In den Jahren danach gab es ein Merkmal, das sich wie ein roter Faden durchzog. Mutterstadt bekam wenige Gegentore, erzielte aber auch nicht viele Treffer. Das hat sich in dieser Runde geändert, die 66 geschossenen Tore sind der beste Wert seit sieben Jahren, was allerdings kein Zufall ist. „Ein Ziel vor der Saison war, unser Offensivspiel zu verbessern, weil zuvor die letzte Konsequenz im Abschluss gefehlt hat. Deswegen haben wir drei Stürmer geholt“, sagt der 30 Jahre alte Trainer Erdem Kar. David Höll, Nico Hanewald und Markus Hajok haben jeder auf seine Art zum guten Ergebnis beigetragen und insgesamt 28 Tore erzielt. „David ist abschlussstark, Nico sehr ballsicher. Beide waren Stammspieler. Markus war als Joker effektiv“, charakterisiert der Coach das Angreifertrio. Höll war bester Schütze und traf respektable 15 Mal. Mehr Tore für die FG hat zuletzt Levent Öksüz vor sieben Jahren erzielt (21). Hinter Höll folgen der technisch starke Mittelfeldspieler Fabio Reithermann (10), der erneut seine Torgefährlichkeit unter Beweis stellte, Hajok (8), Elfmeterspezialist Sebastian Schulz (7) und Marco Reithermann (6), der im Winter vom Studium in München zurückkehrte und ein belebendes Element darstellte. Neben der stärkeren Offensivleistung war die Veränderung des Spielstils augenfällig. „In Phasen eigenen Ballbesitzes haben wir uns deutlich weiterentwickelt. Aus der Abwehr wurde auch unter Druck planvoll aufgebaut, und wir waren öfter als früher spielbestimmend“, beschreibt Kar die Spielweise. Die habe jedoch nichts mit der für Mutterstadter hohen Zahl an Gegentoren zu tun (55). „In der Abwehr haben wir wegen des langfristigen Ausfall einiger fest eingeplanter Akteure ständig rotieren müssen und waren nicht eingespielt“, räumt der Übungsleiter ein. So ist zu erklären, dass 30 Akteure das FG-Trikot trugen. Am häufigsten kamen Hanewald (29 Spiele), Frederik Tilger-Kuhn (28), Fabio Reithermann, Schulz (je 27) und David Furch (26) zum Einsatz. Taktisch hat Kar Mutterstadt weitergebracht. „Die Mannschaft hat verschiedenen Systemen gespielt, auch während der 90 Minuten. Je nach Gegner haben wir mit Vierer- oder Fünferkette agiert“, berichtet der Trainer. Das habe für Überraschungseffekte gesorgt und dafür, dass die FG schlechter auszurechnen war als in den Jahren davor. Die Mutterstadter haben eine absolut sorgenfreie Saison gespielt und ihr Ziel, einen Platz unter den ersten Sechs, erreicht. Dass Erdem Kar zum Saisonende zum Ligarivalen Südwest Ludwigshafen wechselt und zahlreiche Spieler ihrem bisherigen Coach folgen, habe zumindest im Mannschaftskreis keine Irritationen ausgelöst. „Innerhalb des Teams hat es keine Probleme gegeben. Der Zusammenhalt war nie gefährdet“, betont der Trainer.

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