Ludwigshafen Mit neuem System zum nächsten Erfolg

Saisontor Nummer vier: Jannik Styblo hat mitgezählt. Arminia-Teamkollege Marco Sorg freut sich mit ihm über den Führungstreffer.
Saisontor Nummer vier: Jannik Styblo hat mitgezählt. Arminia-Teamkollege Marco Sorg freut sich mit ihm über den Führungstreffer.

«Ludwigshafen.» Beim Fußball-Oberligisten FC Arminia Ludwigshafen läuft es zurzeit. Mit dem 3:1 (1:0)-Erfolg über Hertha Wiesbach haben die Rheingönheimer, die nach wie vor auf zahlreiche Stammkräfte verzichten müssen, zum dritten Mal in Folge gewonnen und sind seit fünf Partien ungeschlagen.

Die weitsichtige Personalplanung der Arminia zahlt sich jetzt aus. Aus der Startelf vom Spiel in Dillingen waren drei Akteure ausgefallen, was Trainer Heiko Magin dazu veranlasste, das System auf 4-1-4-1 umzustellen. Das funktionierte auch deswegen prima, weil Fabian Herchenhan als alleiniger „Sechser“ und Sebastian Lindner in der Innenverteidigung jeweils einen Sahnetag erwischt hatten. „Unser Ziel war, den Wiesbachern keine Räume für ihr Kombinationsspiel zu lassen und auf Fehler zu warten“, erklärte Herchenhan die Ausrichtung. Wichtig ist es jedoch, diese Fehler auch auszunutzen. Da tat sich der lauf- und zweikampfstarke Herchenhan hervor. Mit einem gewonnenen Kopfballduell leitete er das Führungstor von Jannik Styblo (34.) ebenso ein wie mit einem schnell ausgeführten Freistoß auf Nico Pantano das entscheidende 3:1 von Marco Sorg in der Nachspielzeit (90.+2). Für Styblo war es sein viertes Saisontor. Seine Körpersprache ist Beleg für gewachsenes Selbstvertrauen. Und Offensivallrounder Sorg, der dieses Mal auf der Achterposition agierte, verzeichnete mit einer Vorlage und einem Treffer zwei Torbeteiligungen. „Beim 3:1 bin ich zunächst zum ersten Pfosten gelaufen und habe mich dann nach hinten abgesetzt. Ich wusste, dass der Ball von Nico kommt“, beschrieb Sorg die Entstehung seines ersten Saisontors. Auch Nauwid Amiri traf zum ersten Mal in dieser Runde, deutete aber mit einer Geste sofort auf denjenigen, der einen großen Anteil an dem Treffer (61.) hatte: Rouven Amos. Der flinke Außenstürmer hatte bei einem mitreißenden Solo drei Saarländer aussteigen lassen, danach den Kopf gehoben und den frei stehenden Amiri angespielt. „Ich wollte das schon so, aber natürlich gehört bei einem Alleingang in hohem Tempo auch viel Glück dazu“, räumte Amos ein. Der 20-Jährige bekam prompt ein Sonderlob des Trainers. „Rouven ist immer im Training, hat eine gute Einstellung und sich heute dafür mit einer Torvorbereitung belohnt“, sagte Magin. Die Arminia punktete gegen Wiesbach mit Einsatz, Kampfgeist und taktischer Disziplin, was Gästetrainer Michael Petry nicht überraschte. „Es war klar, dass der FCA viel Wert auf eine geordnete Defensive legen würde. Bei uns hat man gemerkt, dass die beiden etatmäßigen Stürmer gefehlt haben“, verdeutlichte der ehemalige Arminia-Torjäger. Vor dem Tor habe sein Team die falschen Laufwege gewählt. „Mehrfach gab es Bälle, die im Strafraum quer gespielt wurden. Aber keiner war da, um die Kugel über die Linie zu drücken“, kritisierte Petry. Zudem seien die Gastgeber cleverer gewesen und hätten sich nicht gescheut, die Partie öfter mal mit einem taktischen Foul zu unterbrechen. Dass sich die beiden Trainer deswegen Mitte der ersten Hälfte ein Wortgefecht lieferten, wollte keiner auf die Goldwaage legen. „So ein Scharmützel während des Spiels gehört dazu. Nach der Partie ist das aber vergessen“, sagten die beiden. Magin war sichtlich gut gelaunt: „Jetzt gehe ich aufs Rheingönheimer Straßenfest.“

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