Ludwigshafen Mit Köpfchen

LUDWIGSHAFEN. Im letzten Spiel des Jahres bekommt es Fußball-Oberligist Arminia Ludwigshafen mit einem attraktiven Gegner zu tun. Der Tabellenvierte erwartet heute Spitzenreiter und Titelfavorit SC Hauenstein zum Pfalzderby (18.30 Uhr, Südwest-Stadion.) FCA-Kapitän Pietro Berrafato hat jedenfalls Respekt vor dem SCH.

Nach einer Saison mit Höhen und Tiefen haben die Arminen derzeit 34 Punkte auf dem Konto – das sind genauso viele wie zum gleichen Zeitpunkt der vergangenen Runde. Was die Situation aber erschwert, ist die Konstanz mit der Hauenstein und der Tabellenzweite Saar 05 Saarbrücken in ihren Spielen auftreten. Deshalb ist der Rückstand des FCA von zehn und neun Punkten auch so gewaltig. „Nur wenn wir gewinnen, können wir im Aufstiegsrennen bleiben“, sagt Trainer Thomas Fichtner. Gemessen an der Zielvorgabe – unter die ersten Fünf – ist der FCA im Soll, aber die Tuchfühlung zu den beiden ersten Plätzen sollte nicht verlorengehen. Beide Mannschaften zählen seit Jahren zu den Spitzenteams der Liga, in der die Bilanz ausgeglichen ist (je zwei Siege, drei Unentschieden). „Hauenstein hat in jedem Mannschaftsteil viel Qualität und ist vor allem in der Abwehr stark“, spielt Kapitän Pietro Berrafato auf die gute Deckung des SCH an. Vorige Saison siegte der FCA gegen Hauenstein mit 1:0. Torschütze des entscheidenden Tores was – Berrafato. Mit 13 Treffern hat der Primus die wenigsten Gegentore bekommen. Aber auch die Arminia verteidigt besser, seit Steffen Burkhard und Berrafato wieder die Innenverteidigung bilden. „Wir sind eingespielt, jeder weiß, was der andere macht“, verdeutlicht der 28 Jahre alte Spielführer. Zahlen belegen diese Einschätzung. Mit den beiden im Abwehrzentrum holte die Arminia in neun Partien 20 Punkte, zuvor waren es 14 in zehn Spielen. Auch bei den Gegentoren ist eine Verbesserung eingetreten. Neun gab es mit dem Duo, zuvor setzte es doppelt so viele. Bei dem in der Versicherungsbranche als Bezirksleiter im Privatkundenbereich tätigen Berrafato kommt eine für einen Abwehrspieler enorme Torgefährlichkeit dazu. Dreimal traf er in dieser Saison, 14 Treffer sind es in 102 Oberligaspielen für die Arminia. Die meisten erzielte er nach Standards. „Pietro hat die Deckung stabilisiert. Er und Burkhard haben sich als das beste Pärchen für die Zentrale erweisen“, sagt Trainer Thomas Fichtner. In Betzdorf bekam Berrafato früh einen Schlag auf den Kopf. „Er hat sich durchgebissen, aber kurz vor Schluss habe ich ihn herausgenommen, um nichts zu riskieren“, erklärt Fichtner. „Spiele gegen Hauenstein sind immer eng. Oft werden solche Partien durch Standards entschieden“, meint Fichtner. Da hat nicht nur die Arminia einen Spezialisten, sondern auch der SCH. „Auf Sandro Roesners Kopfballstärke müssen wir vorbereitet sind“, fordert der Coach. Er hat viermal getroffen – einmal mehr als Berrafato. Die Arminia musste nach einer „imponierenden Serie“, sagt SCH-Trainer Sascha Hildmann, zuletzt gegen den Tabellenzweiten Saar 05 Saarbrücken erstmals wieder eine Niederlage einstecken. Um Kontakt zu Saar 05 und Hauenstein zu bekommen, müsse der Tabellenvierte heute gewinnen, weiß Hildmann. Daher sei der FCA wohl extrem motiviert. „Wir kennen bei Ludwigshafen jeden einzelnen Spieler sehr gut und fahren mit großem Respekt zu diesem schweren Auswärtsspiel“, betont Hildmann. Vor allem offensiv ist Ludwigshafen stark. Dies belegen die bisher 45 geschossenen Tore – Bestwert in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Toptorschütze des FCA ist Jens Leithmann mit 13 Treffern. „Auf ihn müssen wir höllisch aufpassen“, mahnt Hildmann. Hinter Leithmann reihen sich etliche Spieler mit drei, vier oder fünf Toren ein: Ein Indiz für die Unberechenbarkeit der Arminen-Offensive. Als „einen Schlüssel“ des SCH-Erfolgs bezeichnet Hildmann das Zusammengehörigkeitsgefühl im Kader. Kein Spieler, der nicht zur ersten Elf gehöre, murre oder sei unzufrieden. Hildmann: „Vor Saisonbeginn haben wir klargemacht, dass ein Erfolg nur mit allen Spielern möglich sein kann und nicht nur mit denen, die am häufigsten spielen.“ Es gebe keinen „Stinkstiefel“ in der Truppe, „alle gehören dazu. Das ist eine Riesengeschichte“, sagt Hildmann. Jeder Akteur gebe im Training „mit Herzblut Gas und versuche sich zu empfehlen.“ Gleiches gelte bei den Einwechslungen in den Spielen. (thl/ig)

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