Ludwigshafen Mehr als Kartons packen

MANNHEIM. Sie haben unter anderem für den reibungslosen Umzug bei der Sparkasse Vorderpfalz im Februar gesorgt oder auch für den problemlosen Aus- und Wiedereinzug der Mitarbeiter der Mannheimer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (MVV) bei der Sanierung der Konzernzentrale am Neckarufer vor ein paar Jahren: die Mitarbeiter der CML, Gesellschaft für Planung und Projektmanagement mbH.

„Stellen Sie sich vor, Sie ziehen mit 8000 Arbeitsplätzen um.“ Mit diesem Slogan wirbt das in Mannheim-Wohlgelegen ansässige Unternehmen CML auf seiner Internetseite. Ganz so viele waren es bei der Sparkasse Vorderpfalz vor wenigen Monaten zwar nicht, aber selbst die 500, die zwischen Ludwigshafen und Speyer die Arbeitsstätten wechselten, verlangten schon einen enormen logistischen Aufwand. Wer selbst einmal mit Sack und Pack umgezogen ist, weiß, welchen Aufwand so ein Ortswechsel mit sich bringt. Große Unternehmen oder auch Behörden setzen deshalb auf Experten wie die der CML GmbH. Wer aber glaubt, die 2001 gegründete Gesellschaft sei bloß ein größeres Umzugsunternehmen mit mehr Lastwagen und mit noch viel mehr Umzugskartons als andere haben, der irrt. CML plane vielmehr den großen Umzug, außerdem berate die Gesellschaft ihre Kunden in puncto räumliche Arbeitsorganisation, erläutert Helmut Jürgen Kuhn, Gründer der CML und bis vor Kurzem deren Geschäftsführer. Den Umzug selbst überlasse man Spediteuren, die auf derlei Großveranstaltungen spezialisiert sind. „Unsere Mitarbeiter sind quasi während der gesamten Zeit, die das Umzugsprojekt dauert, der verlängerte Arm des Auftraggebers“, sagt Kuhn. Der könne sich dadurch weiter auf seine Geschäfte konzentrieren, so dass die unter den mit dem Umzug verbundenen Nebengeräuschen nicht leiden müssten, ergänzt Kuhns Nachfolger in der Geschäftsführung, Martin Kübel. Nebengeräusche, das könnten auch murrende Mitarbeiter sein, die den mit einem Ortswechsel verbundenen Veränderungen skeptisch oder ablehnend gegenüberstehen. „Wir übernehmen in solchen Fällen dann auch die Rolle des Moderators, führen Gespräche, sorgen dafür, dass nichts verrutscht.“ Zu den Kunden zählten neben in der Region ansässigen Unternehmen wie MVV, BASF oder Sparkasse Vorderpfalz auch Betriebe, Behörden und Krankenhäuser im ganz Deutschland. Darunter waren in der Vergangenheit etwa das SRH Wald-Klinikum in Gera, das Technologieunternehmen Infineon und das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Damit all diese Auftraggeber mit ihren unterschiedlichen Ansprüchen und Aufgabenstellungen an den Dienstleister CML jeweils bestens beraten werden können, beschäftigt die Gesellschaft, die ausschließlich von Mannheim aus agiert, selbst Mitarbeiter aus verschiedensten Bereichen. „Dazu gehören Ingenieure genauso wie etwa Biologen“, sagt Kübel. Für eigentlich jede Auftrags-Anfrage habe man Mitarbeiter, „die die jeweilige Expertise geben können“. 21 Mitarbeiter sind nach Angaben des neuen Geschäftsführers fest angestellt, rund ein Dutzend arbeitet frei mit. 2013, sagt Kübel, sei das bislang erfolgreichste Jahr für die CML gewesen. Über den Umsatz schweigt er sich aber aus. Das Unternehmen habe sich gut entwickelt, sagt Kuhn über die hinter ihm liegenden Jahre. Mittlerweile seien „ständig 18 bis 20 Projekte gleichzeitig in Arbeit“, wobei ein Projekt zwischen sechs Monaten und eineinhalb Jahre in Anspruch nehme. Menschen, sagt Kuhn, der sich allmählich aus dem operativen Geschäft zurückzieht, seien vergänglich. Eine Marke aber, wie die CML sie inzwischen sei, bleibe.

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