Ludwigshafen „La Paloma“ und Rockmusik

Ganz Friesenheim feiert „uff de Stroß“: Bei der 25. Auflage des Sternstraßenfests am Wochenende hat alles gepasst. Viele Bürger waren bei gutem Wetter auf den Beinen, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Und genügend Helfer hat es diesmal auch wieder gegeben.

Zwischen Kreuz- und Nietzschestraße riecht es nach einer Mischung aus Bratwurst, Fischbrötchen, Popcorn und Crêpe, wie man sie von Volksfesten kennt. Auf einem Kinderkarussell scheint die Zeit stehen geblieben zu sein, denn hier fahren noch das Feuerwehrauto mit den goldenen Glocken, die Motorräder und der Laster im Kreis, alles in Miniatur. Kinder können sich hier abwaschbar schminken, Erwachsene für immer und ewig tätowieren lassen. Mit dem Angeln von Gummienten oder einem Dosenwurf lassen sich pinke Plüscheinhörner oder einäugige Zyklopen gewinnen. Der Leierkastenmann kommt mit „La Paloma“ nicht gegen die Rockmusik des Motorradclub Iron Cross an. Anwohner verkaufen auf dem Flohmarkt Spielsachen, Bücher, Schallplatten und Kleidung. Gewerbetreibende haben länger geöffnet. Initiiert wird das Sternstraßenfest traditionell von der Arbeitsgemeinschaft der Friesenheimer Vereine, kurz Arge, die es seit 1978 gibt. Insgesamt 44 Mitgliedsvereine fasst dieser Dachverband heute, vom Tennis- bis zum Murmelspielclub, über Parteien, Kirchen, Schulen, Chorgemeinschaften, dem Museums- oder Kleingartenverein oder Jugendinitiativen wie Girlassic-Park oder die Bürgerinitiative Offene Kinder- und Jugendarbeit Ludwigshafen. Unter der Schirmherrschaft von Ernst Merkel (CDU), Chef der Wohnungsbaugesellschaft GAG und Vorsitzender des Fördervereins Ebertpark, der in diesem Jahr ebenfalls der Arge beigetreten ist, feiert das Sternstraßenfest in diesem Jahr sein 25. Jubiläum. „2015 ist für Friesenheim das Jahr der Jubiläen“, erinnert Merkel an 90 Jahre Ebertpark, 75 Jahre Parkfest, 50 Jahre Eberthalle und eben 25 Jahre Sternstraßenfest. Der Vorsitzende der Arge, Theo-Heinz Adrian, versucht, am dumpfen Mikro ohne Ständer tapfer die Namen aller Politiker, Sponsoren und ehrenamtlichen Helfer von seinem Blattsalat in sinnvoller Reihenfolge abzulesen. Neben ihm lächelt Miss Lu Anita Hauck im langen lila Kleid mit Schärpe ins Publikum. Freibier hat die Oggersheimer Brauerei Mayer gestiftet. Ortsvorsteher Günther Henkel (SPD) verleiht den „Goldenen Stern“, eine Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement, an Steffen Langknecht von der Arge, der inhaltlich für die Internetseite verantwortlich und vor Ort für die Organisation und Durchführung des Festes unentbehrlich ist. Dafür erhält Langknecht eine Trophäe in Sternform und ein T-Shirt mit der Aufschrift „Der Stern von Friesenheim“ in der Größe XL. Ist das Sternstraßenfestival in diesem Jahr also ein voller Erfolg? „Ja“, findet Ortsvorsteher Henkel bereits bei der Eröffnung: „Die dünneren Jahren, in denen sich der demografische Wandel in den Vereinen bemerkbar machte, scheinen vorüber. In diesem Jahr haben sich mehr aktive Helfer und Beteiligte angemeldet, als unbedingt gebraucht wurden.“ Und genug Zuspruch bei den Bürgern hat das Fest ebenfalls. Von betagten Senioren über junge Familien unterschiedlicher Nationalitäten bis hin zu festlich gekleideten Bürgern sind alle auf den Beinen. „Das Wetter hat mitgespielt, es bleib bisher trocken und friedlich und war so gut besucht, dass abends die Getränke knapp wurden“, bilanziert Henkel am letzten Festtag.

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