Ludwigshafen Kulturnotizen: Thalia Theater gastiert mit „Deutschstunde“

Mit Johan Simons Inszenierung von „Deutschstunde“ nach dem Roman von Siegfried Lenz gastiert das Thalia Theater Hamburg am Samstag und am Sonntag, 2. und 3. April, jeweils 19.30 Uhr, im Theater im Pfalzbau in Ludwigshafen. Thematisiert werden in der Aufführung Fragen zu Pflicht und Schuld im nationalsozialistischen Erbe Deutschlands. Die Freundschaft des Polizisten Jens Jepsen und des Malers Max Nansen steht in der Zeit des Faschismus in Deutschland unter keinem guten Stern. Nansen, dessen expressive Kunst die Nationalsozialisten provoziert, wird mit einem Malverbot belegt, und ausgerechnet Jepsen soll über dessen Einhaltung wachen. Da spielt es keine Rolle mehr, dass der eine dem anderen in der Kindheit das Leben rettete, die Ideologie steht über allem. Aber Nansen lässt sich so leicht nicht bremsen, und so tritt Jepsen einen radikalen Vernichtungsfeldzug an, den er sogar nach dem Niedergang des Dritten Reiches fortführt. Siegfried Lenz vermeidet in seinem Roman eine allzu einfache Täter-Opfer-Schematik. Seine Figuren sind Zerrissene, die vor der Übermacht eines Systems kapitulieren. Der niederländische Regisseur Johan Simons nutzte ein ausführliches Gespräch mit dem inzwischen verstorbenen Schriftsteller zur Vorbereitung auf seine Inszenierung. Jens Harzer, der bei den Festspielen Ludwigshafen 2015 in der legendären Gosch-Inszenierung „Onkel Wanja“ zu sehen war, spielt den Jens Ole Jepsen. In weiteren Rollen zu sehen sind Gabriela Maria Schmeide, Franziska Hartmann, Sebastian Zimmer, Sebastian Rudolph , Ferdinand Reinsch. (rhp) Mit „Das Spielzeug schlägt zurück II“ nimmt das Junge Nationaltheater einen Publikumsliebling am Samstag, 2. April, 17 Uhr, wieder in den Spielplan auf. In dieser Theatervorstellung sind vor allem Fantasie und Spielfreude gefragt. Denn das freie Spiel steht im Mittelpunkt der Vorstellung, bei der die Kinder im Zuschauerraum das Geschehen auf der Bühne mitgestalten können. Die Kinder bringen ein Spielzeug mit in die Vorstellung, wo es in den Händen der Schauspieler zu bärenstarken Superhelden, fiesen Ganoven oder verliebten Seekrabben wird. Für die Darsteller gibt es keine festen Partner und kein Textbuch, auch die Musiker müssen ohne Notenblätter auskommen. Es spielen in wechselnder Besetzung David Benito Garcia, Sebastian Brummer, Simone Oswald, Cédric Pintarelli, Helene Schmitt und Uwe Topmann. Weitere Vorstellungen im Studio der Alten Feuerwache am 3., 4. und 5. April. (rhp)

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