Ludwigshafen Krake auf der Karre und ein kunterbunter Heli

Warum das „Museum der Phantasie“ in dem Ort Bernried am Ufer des Starnberger Sees so heißt, begreift man biberfix, wenn man das Gelände betritt. Im Rasen steht ein bunt bemalter Hubschrauber. Wenige Meter weiter bildet eine Fußballelf aus Holz eine Mauer in einem Tor ohne Netz. Und direkt am Eingang parkt ein altes Auto auf Steinen. Auf dem Dach sitzt ein Oktopus (Krake). Alles Hingucker, aber man denkt sich: „Häh, was soll denn das?“

Kunstwerke nennen es die einen, Kitsch die anderen – schön anzusehen sind diese Installationen allemal. Und sie regen zum Nachdenken an. Etwa darüber, wie es wohl wäre, mit dem farbenfrohen Helikopter über dem See zu kreisen, um den herum viele reiche Leute in prunkvollen Häusern (Villen) wohnen. Vermutlich, weil es dort sehr schön ist. Man sieht auf den Straßen auch jede Menge noble Karossen wie Porsche, Maserati oder Ferrari. Opa Nörgel hat mir mal erzählt, dass Leute, die viel Geld haben, das auch gerne zeigen. Viele Menschen machen auch Urlaub am See. Dort gibt es zahlreiche Holzstege, von denen aus man ins Wasser hüpfen kann. Ist das Wetter mal nicht so toll, bietet sich für Familien ein Museumsbesuch an. Denn dort werden besonders in der Ferienzeit kreative Aktionen wie Bastel- oder Malkurse für Kinder angeboten. Das vor 16 Jahren eröffnete Museum ist auch nach Lothar-Günther Buchheim benannt, der 2007 gestorben ist. Er hat alles Mögliche gesammelt und einen Ort gesucht, wo er die Sachen ausstellen kann, weil er in seinem Haus keinen Platz mehr dafür hatte. Richtig berühmt geworden ist der Maler und Fotograf als Autor des Buchs „Das Boot“. Es wurde verfilmt und war ein Riesenerfolg im Kino. Darin geht es um die Besatzung eines U-Boots im Zweiten Weltkrieg. Auch darüber erfahrt ihr einiges in dem Museum. Ich habe mir ein Poster von dem Film zum Schnäppchenpreis gekauft. In dem Museum hängen auch Bilder bekannter Maler, und es gibt – wie schon vor der Eingangstür – ganz merkwürdige Dinge zu sehen. Der Bau des Museums kostete 19 Millionen Euro, hat mir eine Museumsführerin erzählt. Aufgebracht hat das Geld das Land Bayern. Warum der Herr Buchheim das nicht selbst bezahlt hat, wenn er doch unbedingt ein Museum wollte, konnte sie mir nicht erklären. Dennoch lohnt sich ein Besuch. Falls man nicht im Stau steht, braucht man mit dem Auto viereinhalb Stunden zum Starnberger See, der südlich von München liegt.

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