Ludwigshafen Jungeulen im Trainingscamp

Früh übt sich, wer ein Handballer auf Topniveau werden will. Schon zum dritten Mal innerhalb eines Jahres haben sich diese Woche von Montag bis Mittwoch die Jungeulen der TSG Friesenheim sowie Handballer aus der Region zu einem Trainingscamp getroffen. Der Übungsplan für die Mädchen und Jungen hatte aber mehr als nur Wurfvarianten und Abwehrarbeit parat.

„Es war schon cool, mit Andrej Kogut einen echten Bundesliga-Spieler zu sehen und sich Tricks von ihm abzuschauen“, fasst die 14-jährige Tatjana König ihren persönlichen Höhepunkt des Jungeulen-Camps zusammen. „Er hat wirklich gut erklärt, wie er die Schlagwürfe macht“, bestätigt der 15-jährige Nachwuchsspieler Robin von Lauppert. Die Verantwortlichen der TSG haben sich bei der Planung des Camps einiges einfallen lassen. „Es geht ja nicht nur um Handball, sondern auch um Motivation und Teamwork“, sagt Organisator Wolfgang Busch. Die Jugendlichen sollten zum Beispiel in Gruppen Papiertürme bauen und damit zeigen, dass sie gut zusammenarbeiten können. Unter Anleitung von TSG-Fechttrainer Anatoliy Dubyago stand, eher untypisch für leidenschaftliche Handballer, auch Fechten auf dem Programm. „Mit diesem Programmpunkt wollen wir die Reflexe und die Reaktionsschnelligkeit der Jugendlichen verbessern“, erläutert Mitorganisatorin Bärbel Kächele. Weitere Übungseinheiten leiteten TSG-Cheftrainer Thomas König und Junioren-Nationalspieler Dominik Claus. Knapp die Hälfte der 65 Jugendlichen sind von anderen Mannschaften aus der Region angereist, aus Kaiserslautern, Hemsbach oder Birkenau. Eigentlich sei die Teilnehmerzahl auf 50 beschränkt gewesen, sagt Kächele. Dass nun 65 gekommen sind, sei Ausdruck des Erfolgs. „Für die Jugendlichen ist natürlich die Aussicht auf Trainingseinheiten mit einem Bundesligaprofi wie Andrej Kogut ein großer Reiz“, sagt Martin Röhrig, Nachwuchstrainer der TSG. Außerdem spiele auch der Erfolg der Profi-Mannschaft, die als Spitzenreiter der Zweiten Bundesliga vor dem Aufstieg stehe, eine wichtige Rolle. „Da wollen die Talente natürlich auch einmal hin, und hier können sie schon einmal hineinschnuppern.“ In den Trainingsmannschaften spielen Mädchen und Jungs zusammen. Auch die Altersstruktur ist gemischt. „Ich finde es total gut, dass wir hier auch mit den Jungs zusammenspielen. Das macht viel mehr Spaß“, sagt Tatjana. Für Robin steht der Lerneffekt im Mittelpunkt: „Ein Spieler konnte einen richtig guten Dreher, natürlich habe ich ihn nach ein paar Tipps gefragt.“ Um den Nachwuchs im Handballsport muss es der TSG nicht bange sein. Die Situation im Jugendbereich sei „hervorragend“, sagt Martin Röhrig. „Es drängen viele gute Spieler nach. Die Jugendmannschaften sind sowohl bei den Jungs als auch bei den Mädchen sehr erfolgreich.“ Um die vielleicht zukünftigen Bundesligaspieler weiterhin zu fördern, ist noch vor den Sommerferien das nächste Trainingscamp geplant. (tobe)

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