Ludwigshafen Im Abstiegskampf ohne Chefcoach

«FUSSGÖNHEIM.»Im Spiel eins nach der Trennung von Trainer Jan Kamuf hat Fußball-Verbandsligist ASV Fußgönheim eine schwierige Aufgabe zu bewältigen. Morgen, 15 Uhr, geht es im Heimspiel gegen den Tabellennachbarn SG Rieschweiler um Punkte im Abstiegskampf.

„Wir müssen Ruhe bewahren und den Kopf frei bekommen“, nennt der vom Co- zum Interimstrainer aufgestiegene Axel Bischoff die vordringlichste Aufgabe. Nach gutem Start in die Rückserie habe das Team in den vergangenen Wochen stagniert. Dem 4:1-Sieg beim FK Pirmasens II folgten fünf Partien ohne Sieg, aber 17 Gegentore. „Um in der Liga zu bleiben, brauchen wir mindestens noch einen Sieg“, sagt Bischoff. Unter Umständen sind auch 43 Punkte zu wenig. Eine Niederlage im „Abstiegs-Endspiel“ gegen Rieschweiler hätte vermutlich fatale Folgen, wenn man sich das Restprogramm der Mitkonkurrenten ansieht. Man muss kein großer Prophet sein, um vorherzusagen, dass der Verlierer dieser Partie am Ende den möglicherweise abstiegsverheißenden Platz 13 belegen wird. Trotzdem geht der Blick schon mal in die kommende Saison, verbunden mit der Frage, wer dann Trainer sein wird. Teammanager Kai Sator sprach von „internen und externen Optionen“. Axel Bischoff ist auszuschließen. „Aus privaten Gründen werde ich kürzertreten, stehe aber im Hintergrund zur Verfügung“, sagt der 59 Jahre alte Polizeibeamte. Bischoff kümmert sich um Mutter und Tante im hohen Seniorenalter, was eine zeitintensive Aufgabe ist. Dass das Team auseinanderfallen wird, glaubt der Interimscoach jedoch nicht. „Der Zusammenhalt in der Mannschaft ist groß. Ich denke, dass die Spieler ihre Verträge erfüllen werden“, verdeutlicht Bischoff. Wie groß dieser Zusammenhalt, den auch schon Kamuf beschworen hatte, tatsächlich ist, kann das Team nun am Sonntag gegen die SG Rieschweiler zeigen. Der Ludwigshafener SC könnte dem ASV Schützenhilfe leisten, wenn er heute, 16.30 Uhr, beim SC Hauenstein etwas mitbringt. Doch wer den SCH vor Wochenfrist bei Spitzenreiter Arminia Ludwigshafen auftrumpfen sah, der vermag nicht an einen Punktgewinn der Hochfelder zu glauben. Für den LSC spricht hingegen, dass die Formkurve seit dem Feststehen des Abstiegs nach oben zeigt. Die Mannschaft hat nichts mehr zu verlieren und spielt befreit auf. Zuletzt wieder häufiger gefragt ist Philipp da Silva, der vor der Runde aus Speyer gekommen war und gegen Alzey zu seinem 14. Saisoneinsatz kam. „LSC-Stürmer Julien Jubin ist ein Studienkollege von mir. Er hat mich angesprochen, ob ich kommen wolle“, berichtet da Silva. Der Sohn eines portugiesischen Vaters und einer deutschen Mutter, der beim FC 09 Speyer zuvor im Mittelfeld spielte, kam beim Ludwigshafener SC überwiegend als Außenverteidiger zum Einsatz. „Das war zunächst eine Umstellung“, räumt der 25 Jahre alte da Silva ein. Die Position ist nicht der Grund, warum offen ist, wo er künftig spielen wird. „Ich strebe den Bachelor-Abschluss an und wohne in Speyer. Ich weiß noch nicht, was ich mache“, erklärt da Silva. Noch vor dem Urlaub im Heimatland seines Vaters soll die Entscheidung fallen. Für den Neuaufbau beim LSC wäre er jedenfalls ein geeigneter Kandidat.

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