Ludwigshafen Iggelheim vor Durchmarsch, Neuhofen vor Absturz

LUDWIGSHAFEN. Der VfB Iggelheim, der als Neuling auf Platz eins überwintert, kann in der Fußball-A-Klasse Mitte Geschichte schreiben. Der letzte Aufsteiger, der Meister wurde, war der VfL Neustadt in der Saison 2006/07.

So ganz überraschend kommt das Hoch des VfB Iggelheim nicht. Die Gelb-Schwarzen hatten schon in der vergangenen Runde eine starke Mannschaft und haben diese enorm verstärkt. Vor allem Spielertrainer Thomas Hartmann, der Regionalliga-Erfahrung mitbringt, tut der Mannschaft gut. Er lotste alte Weggefährten zum VfB und hat sein Ziel revidiert. Statt „nicht in die Abstiegszone zu rutschen“, wie es vor der Saison hieß, formuliert Hartmann das Ziel jetzt so: „Man kann auch Punkte holen, um sich in den oberen Regionen zu etablieren.“ Im Klartext: Iggelheim kämpft mit vier, fünf anderen Teams um die Plätze eins bis zwei. Den Grundstein dafür hat der VfB in einem denkwürdigen Spiel zum Saisonauftakt gelegt. Da wurde in der Nachspielzeit in Neuhofen aus einem 2:3-Rückstand ein 4:3-Sieg. „Dieses Spiel hat uns einen Schub gegeben, von dem wir die gesamte Vorrunde profitiert haben“, erklärt Helmut Hartmann. Er ist nicht nur der Vater des Trainers, sondern auch sein Vorgänger als Trainer und ist jetzt Spielleiter. Die beiden wissen, dass es eine schwierige Rückrunde werden wird. Iggelheim ist zu Hause noch ungeschlagen, kann aber nur noch fünfmal vor eigenem Publikum antreten und muss siebenmal reisen. Der VfB tritt bei fast allen Mitkonkurrenten an. Die übrigen drei Mannschaften der Region kämpfen gegen den Abstieg. Auch die SpVgg. Rödersheim, die vor einem Jahr noch im gesicherten Mittelfeld stand und angesichts einiger Nachholspiele den Blick nach oben richten konnte. Am Ende gab es Rang fünf. „Diesen fünften Platz wollen wir wiederholen“, hatte Trainer Frank Hoffelder vor der Runde als Ziel ausgegeben. Doch die Mannschaft, deren Basis verbreitert wurde und die variabler spielt als zuvor, tat sich schwer. Die Spielvereinigung war nie besser als auf Rang sechs platziert und wartet noch auf den ersten Auswärtssieg. Da nur noch fünf Partien auf eigenem Gelände stattfinden, muss Rödersheim nach der Winterpause hellwach sein, um nicht vollends in den Abstiegsstrudel gerissen zu werden. Das Team startet mit drei Auswärtspartien. Gelingt der Ligaverbleib, kommt die Mannschaft Hoffelders Vorhaben, ein fester Bestandteil der A-Klasse zu werden, ein großes Stück näher. Bezirksliga-Absteiger VfL Neuhofen ist Vorletzter und muss mächtig strampeln, um nicht in die B-Klasse durchgereicht zu werden. „Von den Einzelspielern her sind wir nicht schlechter als die anderen“, behauptet der neue Trainer Willi Ritz. Der Ex-Profi ist nach Michael Seitz und Thomas Göbel schon der dritte Mann auf der Kommandobrücke des VfL. Seine Bilanz kann sich sehen lassen: Einer knappen Niederlage in Iggelheim (0:1) folgten Siege gegen VfL Neustadt II (3:1) und in Rödersheim (4:1). Damit wurde der Anschluss geschafft. Das Manko der Neuhofener ist der Angriff. Trotz der sieben Treffer in den zwei Partien vor der Winterpause hat der VfL die wenigsten Tore erzielt. Neuhofen spielt achtmal zu Hause. Was es mit dem als unglaublich schwer eingestuften zweiten Jahr in einer neuen Klasse auf sich hat, erfährt Phönix Schifferstadt II in dieser Runde. „Im Vorjahr wurden wir von der Aufstiegseuphorie getragen, jetzt machen wir haarsträubende Fehler“, hat Trainer Tobias Federspiel erkannt. Ab dem zweiten Spieltag war Phönix immer unter den letzten Drei der Tabelle zu finden und feierte erst im neunten Anlauf den ersten Saisonsieg (3:2 gegen Neuhofen). Die Schifferstadter bekommen ihre Defensive nicht dicht. 56 Gegentore bekam Schifferstadt – so viel wie kein anderes Team. Im Schnitt steckt die Mannschaft mehr als drei Treffer pro Spiel ein. Bei zu erwartenden vier Absteigern braucht Phönix, wie Neuhofen, eine deutliche Leistungssteigerung, um in der Liga zu bleiben. (thl)

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