Ludwigshafen „Ich werde meine Spielweise nicht ändern“

Kai Dippe weiß die Unterstützung der Fans zu schätzen. Die gute Stimmung beflügle das Team.
Kai Dippe weiß die Unterstützung der Fans zu schätzen. Die gute Stimmung beflügle das Team.

«LUDWIGSHAFEN.» Die Eulen Ludwigshafen sind bereit für das „Wunder 2.0.“ Morgen startet die Mannschaft von Trainer Ben Matschke mit einem Auswärtsspiel beim starken Aufsteiger Bergischer HC (16 Uhr, Klingenhalle Solingen). Kreisläufer Kai Dippe spricht über die Vorbereitung, die Stimmung in der Eberthalle und die kommende Runde.

Herr Dippe, freuen Sie sich darüber, dass es nach schweißtreibender Vorbereitung jetzt um Punkte geht?

Wir haben hart und intensiv, aber auch mit viel Spaß trainiert. Die Neuen, die alle sportlich und menschlich gut zu uns passen, wurden in die Spielsysteme integriert. Wir sind top motiviert und warten darauf, dass es jetzt endlich losgeht. Einen Dämpfer hat es mit der Pokalniederlage gegen Drittligist VfL Pfullingen gegeben. Deshalb kam es nicht zum Spiel gegen den Bergischen HC, dem sie morgen in der Liga gegenüberstehen. Ist das gut oder schlecht? Wir wollten unbedingt das Spiel gegen den BHC haben. Auf diesen letzten Test vor Saisonbeginn waren wir fixiert. Es hat nicht geklappt, weil wir gegen Pfullingen alle einen schlechten Tag erwischt haben. Das hat uns sehr geärgert und uns aufgezeigt, dass wir in jedem Spiel an unsere Grenzen gehen müssen. Ich hoffe, wir haben daraus gelernt. Jetzt kommt es zum Duell gegen den Bergischen HC. Wie schätzen Sie den Gegner ein und was kann am Ende für die Eulen herausspringen? Der BHC ist kein normaler Aufsteiger. Darüber sind sich alle Experten einig. Das hängt mit dem Budget sowie der Qualität und Erfahrung der Spieler zusammen. Die haben zum Beispiel einen Topspieler wie Rafael Baena Gonzalez von den Rhein-Neckar-Löwen für den Kreis verpflichtet. Das spricht Bände. Wir besinnen uns auf unsere mannschaftlichen Stärken, werden selbstbewusst und mit klarem Konzept ins Spiel gehen. Von der ersten Minuten an werden wir uns ins Zeug legen. Und dann brauchen wir etwas Glück, gerade auswärts. Sie sind bekannt für Aggressivität und großes Engagement. Dafür haben Sie in der vergangenen Runde mit den meisten Zeitstrafen (38) und Roten Karten (5) Lehrgeld bezahlt. Werden die Fans in dieser Runde einen gezähmten Kai Dippe erleben? Mir ist auch klar, dass ich in manchen Situationen cleverer zu Werke gehen muss. Auch die Schiedsrichter werden bestimmt ein Auge auf mich haben. Aber ich werde meine Spielweise nicht grundlegend ändern. Ich werde weiter mit viel Leidenschaft vorangehen. Das erwarten Trainer, Mitspieler und Fans. Und wenn wir am Ende als Mannschaft über dem Strich stehen, habe ich alles richtig gemacht. Man sagt, dass das zweite Jahr nach einem Aufstieg noch schwieriger werden wird. Wie sehen Sie das? Es wird nicht einfacher, weil uns die anderen Teams jetzt kennen. Wir werden neben Bietigheim als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt. Aber das spornt uns eher an. Jedes Spiel wird ein Endspiel für uns sein. Wir müssen um jedes Tor kämpfen. Warum soll nicht wieder der letzte Spieltag mit einem Happy-End für uns entscheiden? Sie genießen nicht zuletzt durch die „Dippe-Humba“ nach erfolgreichen Spielen in der Eberthalle Kultstatus bei den Fans. Welche Rolle spielen die Zuschauer? Ich hoffe, möglichst oft wieder die Humba anstimmen zu können. Die teilweise sensationelle Stimmung in der „Eberthölle“ hat uns zusätzlich beflügelt und zu manchem Zähler gepusht. Einmalig sind die Wechselgesänge der Zuschauer, die es sonst nirgendwo in der Liga gibt. Den Klassenerhalt hatten wir auch den Fans zu verdanken. Ich habe gehört, dass ein Fanbus uns nach Solingen begleitet. Das freut und motiviert uns. Es wäre schön, wenn etwas Zählbares herausspringt.

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