Ludwigshafen Glitzerpunkte und verteilte Rollen

91-74868734.jpg

An sechs Orten darf in Mundenheim ab dem heutigen Mittwoch, 2. Dezember, während der Adventsfensteraktion der Kirchen innegehalten werden. Am 11. Dezember sind die Messdiener von St. Sebastian mit einem Auftritt in der St. Josefspflege an der Reihe. Dafür proben und basteln sie.

Ein wenig müde, aber trotzdem gespannt warten die Jungmessdiener der Mundenheimer Gemeinde Sankt Sebastian im Keller des katholischen Pfarrheims auf die Aufgaben, die ihnen Betreuerin Irmgard Nellen gibt. Nachdem aber Bastelmaterial verteilt ist, wird aus den schüchternen Kindern eine lebhafte Gruppe, die gar nicht genug Karton, Pappmaschee und Glitzerpunkte verwenden kann. Seit 16 Jahren organisieren die Kirchengemeinden in Mundenheim die Adventsfenster, eine Aktion, bei der in der Vorweihnachtszeit mittwochs und freitags um 18 Uhr jeweils ein geschmücktes Fenster geöffnet und die passende Adventsgeschichte davor gesprochen und gesungen wird. Was durch einen Zufall entstand – in einem Zeitschriftenartikel sei man auf ähnliche Aktionen aufmerksam geworden, erklärt Nellen –, hat sich zu einer festen Größe im Advent in Mundenheim entwickelt. „Sechs bis acht Fenster bekommt man immer zusammen“, sagt Nellen. Sie wisse allerdings auch, dass es heute durch die Arbeitstätigkeit und weniger Familien mit jungen Kindern schwieriger geworden sei, Teilnehmer zu finden. Schließlich müsse man schon einige Stunden Aufwand zum Basteln und die Vorbereitungen am Tag selbst einberechnen. An den Terminen zweimal pro Woche komme aber stets eine große Gruppe von gut 20 bis 30 Personen zusammen, für die im Anschluss Glühwein oder Kinderpunsch und Gebäck bereitstehe. Jede Familie wählt die Geschichte und symbolische Dekoration sowie den Ablauf frei. Einzige Vorgabe: es muss eine Adventsgeschichte sein und darf dem Weihnachtsfest nicht vorweggreifen. Obwohl es keine Absprache über die jeweilige Geschichte gibt, sei es bisher nur einmal vorgekommen, dass sich in einem Jahr eine Adventsfenster wiederholt habe, was allerdings nicht weiter dramatisch sei, da es laut Nellen ohnehin auf Besinnlichkeit und Gemeinschaft ankomme. Eine Wiederholung ändere nichts daran, eine Stunde in Ruhe zu verbringen, sich im Advent Zeit zu nehmen, sagt Nellen über die Idee der Aktion. In diesem Jahr spielen die Messdiener, die für das Fenster in der St. Josefspflege, verantwortlich sind, die „Konferenz der Sterne“. In der Geschichte entscheiden die Sterne, wer von ihnen den Weg zur Geburt des Königssohnes weisen darf. Gut eineinhalb Stunden basteln sie und proben ihre Rollen. Da es sich um eine kirchliche Aktion handle, die an einem Seniorenheim stattfindet, sei der Lese- und Gesangsteil etwas länger, sagt Nellen. Man liefere ein Programm mit Fürbitten und Meditation. Die Kinder sind aber begeistert dabei, ihnen scheint die Arbeit Spaß zu machen. Steve ist bereits zum zweiten Mal dabei. Wenn zum Adventsfenster so viele Kinder kämen wie heute, ließen sich auch die Rollen gut verteilen, sagt der Zehnjährige. Auch den seit fünf Jahren teilnehmenden Messdienerinnen Valentina und Kim (15) gefällt das gemeinsame Basteln und Proben. Irmgard Nellen gibt aber zu bedenken, „dass man bei aller Vorbereitung nie genau weiß, wer am eigentlichen Termin von den Kindern tatsächlich da ist“. Es kämen auch schon mal mehr Kinder als eingeplant waren. Dann müsse man kurzfristig die Rollen umstellen. Was Nellen sicher weiß, ist, dass es am Freitag, 18, Dezember, bei Familie Birkle in der Fautwiesenstraße 1a neben Plätzchen und Glühwein Bratwurst gibt. Das sei Tradition am letzten Abend der Aktion. (toa) Info Mittwoch, 2. Dezember, Familie Göbel, Fürstenstraße 6; Freitag, 4. Dezember, Familie Litzenberger, Krügerstraße 1; Mittwoch, 9. Dezember, Familie Klingenmeier, Ebernburgstraße 16; Freitag, 11. Dezember, St. Josefspflege, Pfarrer-Krebs-Straße 18; Mittwoch, 16. Dezember, Gemeindehaus an der Christuskirche, Am Kirchplatz; Freitag, 18. Dezember, Familie Birkle, Fautwiesenstraße 1a; Beginn jeweils 18 Uhr.

x