Ludwigshafen Fußball anstatt Hickhack

«FUSSGÖNHEIM.» „Es geht doch, wenn Wille und Einstellung stimmen“, sagte Goran Barisic, Trainer des Fußball-Verbandsligisten ASV Fußgönheim, nach dem mit 3:1 (2:0) überraschend gewonnenen Heimspiel gegen Eintracht Bad Kreuznach.

Der ASV, nach langer Zeit wieder mal komplett und mit sieben Auswechselspielern auf der Bank, lieferte eine klasse Leistung ab. Zumindest über achtzig Minuten, solange die Kräfte reichten. Statt Zwietracht herrschten Kameradschaft und Eintracht, als ob es nie etwas anderes gegeben hätte. Das hatte kaum jemand der Mannschaft, die zum Saisonende auseinanderfällt, zugetraut nach all dem Hickhack der letzten Wochen. Moral und Laune waren nach dem 0:8-Debakel in Waldalgesheim im Keller. „Fünf gegen zwei haben wir am Donnerstag gespielt. Taktische Spielzüge oder Standardsituationen auszuprobieren, kannst du vergessen, wenn nicht mehr Spieler ins Training kommen“, so Barisic. Zwei Tage danach präsentierte sich der ASV, mit dem überragenden Benjamin Bischoff als Leitfigur, wie umgekrempelt. Der Kapitän bereitete das Eigentor der Kreuznacher zum 1:0 (41.) vor, erzielte das 2:0 selbst (43.) und strickte auch am 3:0 von Julien Jubin (72.) mit. „Die Mannschaft hat toll gekämpft und bis zur letzten Minute alles gegeben. Und das praktisch ohne Training“, lobte Barisic. Das erste Mal, seit er Trainer beim ASV ist, hatte der Coach ausreichend Spieler zur Verfügung. Mit dem ersten Sieg unter seiner Regie und dem ersten „Dreier“ in der Rückrunde überhaupt hat der ASV Fußgönheim den Verbleib in der Verbandsliga sicher. Vom giftigen Zweikampfverhalten des ASV, von seinen weiten Laufwegen und dem Druck im gegnerischen Strafraum, davon wurde die Eintracht, die nie richtig ins Spiel fand, überrascht. Stark die Abwehr mit den kompromisslosen Endrit Leposhtaku („Wir haben kaum etwas zugelassen“) und Mikail Terzi. Neben Bischoff drehten vor allem Meridon Hahija („Jeder hat alles gegeben“) und Steffen Euler am Schwungrad. Beide scheiterten allerdings mehrmals aussichtsreich. „Wir sollten aus dieser Leistung Kraft und Motivation für die restlichen beiden Spiele schöpfen und die Runde versöhnlich zu Ende spielen“, sagte Barisic. SO SPIELTEN SIE ASV Fußgönheim: Gebhard – Brajkovic, Botha, Leposhtaku, Terzi – Bischoff (86. Yalman) – Euler, Jan Gutermann – Jubin, Kesselring (90.+3 Lichtenhahn), Haxhija (72. Kai Gutermann).

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