Ludwigshafen Erotik in Elwenfels

„Elwenfels“, der vor zwei Jahren veröffentlichte Kriminalroman aus dem fiktiven Pfälzer Dorf, war ein echter Erfolg. Das Autorenduo, der Bad Dürkheimer Mundart-Comedian Chako Habekost und seine Ehefrau Britta, sah sich geradezu in der Pflicht, nachzulegen. Vor fünf Monaten erschien die Fortsetzung „Elwenfels 2 – Schorle für den Scharfschützen“, die die Autoren in der Thalia-Buchhandlung am Mannheimer Paradeplatz vorgestellt haben.

Elwenfels ist eine fiktive, irgendwo hinter Deidesheim im Pfälzerwald gelegene Ortschaft. Mit einem leise plätschernden Bach, einem Marktplatz mit Brunnen und Kirche, Gastwirtschaft, Weingut, Sägewerk und dichtem Wald ringsherum, trägt dieses mythische Elwenfels alle Züge eines unverfälschten Idylls. „Ein Dorf, in dem man gerne leben täte“, wie Habekost zusammenfasst. Mit verteilten Rollen lasen beide Autoren zunächst aus ihrem Erstling „Elwenfels“, um den Schauplatz und die wichtigsten Figuren wie den Privatermittler Carlos Herb einzuführen. Der Fortsetzungsroman beginnt dann erst mal weit entfernt am Hamburger Millerntor bei einem Fußballspiel des FC St. Pauli gegen den 1. FCK. An einem Getränkestand begegnet der Hamburger Detektiv zufällig dem Elwenfelser Sägewerksbesitzer Willi, dem Automechaniker Otto und Karl, dem Pfarrer des Ortes. Die drei Pfälzer haben die weite Reise nicht allein auf sich genommen, um als Fans ihren Verein zu unterstützen, sondern auch, um Herb heimzuholen. „Dehääm“, erklären sie, sei es gerade „net so gemütlich“, weil Soldaten der Bundeswehr ausgerechnet in Elwenfels ein Manöver abhielten. „Elitesoldaten, Spezialkräfte, so heißt’s“, erläutert Karl. „Speschäl Forzes, weeschwieschmään?“, schnaubt Willi. In der Lesung sprach Christian Habekost die Stimmen der Männer, während seine Frau Britta die selteneren Dialoge der Frauen übernahm. Wie schon im Hörbuch des ersten Bandes zu vernehmen, vermag Britta mit der Mundart-Artistik ihres Gatten weitgehend mitzuhalten. Die unterhaltsame Lesung hatte auch überraschende erotische Momente. Die Autoren lasen ein Kapitel über einen Reeperbahn-Besuch der Pfälzer sowie die Schilderung eines Elwenfelser Rituals zur Rebblüte, bei dem nackte Winzerinnen eine wichtige Rolle spielen. Wer die Lesung verpasst hat, darf sich auf das „Elwenfels 2“-Hörbuch freuen, das im Herbst erscheint. Dann werden die Habekosts mit der Niederschrift des dritten Bandes ihrer Krimi-Reihe beginnen, der für den Herbst 2018 angekündigt ist.

x