Ludwigshafen Emotionaler Ausklang

Ludwigshafen

. So viele waren es schon lange nicht mehr – vielleicht waren es auch noch nie so viele Abgänge. 13 Spieler verlassen Handball-Bundesliga-Absteiger TSG Ludwigshafen-Friesenheim nach dieser Saison. Dazu kommen noch Trainer Thomas König, der Sportliche Leiter Uli Spettmann – und Geschäftsführer Werner Fischer. Es war gestern daher ein Abend der Abschiede vor 1960 Zuschauern in der Friedrich-Ebert-Halle. Wobei es gestern der erste Teil des Abschiedsmarathons war. Denn Uli Spettmann und Werner Fischer sollen extra verabschiedet, sagte Armin Fuchs, Vorsitzender der TSG Friesenheim. Der 28:24 (15:10)-Sieg gegen GWD Minden spielte gestern Abend eine untergeordnete Rolle. Beide Mannschaften waren schon sportlich abgestiegen. Minden hofft nun als Viertletzter darauf, dass Eisenach auf einen Bundesliga-Aufstieg verzichtet. Die Thüringer haben die Lizenz nur mit der Auflage bekommen, ihre Heimspiele in einer bundesligatauglichen Halle auszutragen. Die eigene Eisenacher Heimspielstätte genügt nicht den Anforderungen der Handball-Bundesliga. Eisenach will dies nun vor dem Schiedsgericht klären lassen. Die Emotionen in der Partie gegen Minden waren jedoch keineswegs gedämpft. Die Friesenheimer Mannschaft wollte sich unbedingt mit einem Sieg aus der zweiten Saison in der Bundesliga nach 2010 vom Publikum und den Fans verabschieden – und sie hat es auch. Nach dem Abpfiff wurde es dann emotional: bekamen das schon traditionelle, übergroße Aktionsfoto und ein kleines Präsent des Vereins überreicht. Danach ließen die Spieler und Anhänger bei Freibier die Saison ausklingen. „Ich habe mich in Ludwigshafen sehr wohl gefühlt. Ich habe auch neben dem Sport viele gute Freunde gefunden. Irgendwie kann ich es noch gar nicht realisieren, dass das heute mein letztes Spiel für die TSG Friesenheim war“, sagte Andrej Kogut. Fünf Jahre spielte er für Friesenheim. „Die ersten drei Jahre waren geprägt von vielen Verletzungen. Das war eine Zeit mit allen Höhen und Tiefen. Im Aufstiegsjahr und in dieser Saison ging es bergauf mit den Jungs. Wir haben eine tolle Saison gespielt“, fasste der tadellose Sportsmann seine Zeit in der Pfalz zusammen. Nicht nur in Kogut verliert die TSG Friesenheim eine feinen Menschen mit einem tollen Charakter. Kogut: „Man wird mich in Friesenheim häufiger sehen. Ich bin nicht aus der Welt.“ Vier Jahre spielte Felix Kossler für den Verein. „Es gibt nur positive Erinnerungen“, sagte der Rechtsaußen gestern: „Die einzige negative Erfahrung war meine schwere Verletzung an der Schulter. Da bin ich fast eine ganze Saison lang ausgefallen. Aber die Physiotherapeuten in Herxheim haben mich wieder hinbekommen.“

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