Ludwigshafen Eine Galavorstellung

Ludwigshafens Ahmed Mohamed (vorne) muss sich des Angriffs eines Gegenspielers erwehren.
Ludwigshafens Ahmed Mohamed (vorne) muss sich des Angriffs eines Gegenspielers erwehren.

«Ludwigshafen.» „Wir waren optimal auf den Gegner vorbereitet“, freute sich WSV-Trainer Pierre Hilbich. Anstatt in das gefürchtete Konterspiel der Frankfurter zu laufen, bestimmten die Hausherren von Beginn an das Geschehen, gingen durch den ersten Treffer von Johannes Schmitz – er war mit fünf Toren am Ende der erfolgreichste Schütze – bereits nach 21 Sekunden mit 1:0 in Führung. Oliver Görge legte nach und mit dem 3:0, von Ahmed Mohamed in der zweiten Minute in Überzahl erzielt, war die Partie praktisch schon entschieden. „Das war eine bärenstarke Leistung von Anfang bis zum Ende“, lobte der WSV-Vorsitzende Uwe Dessloch. Dabei spielte es den Gastgebern in die Karten, dass Tomas Krajcovic schon nach sechs Minuten nicht mehr mit dabei war. Der gefährlichste Angreifer der Frankfurter hatte sich nach seiner zweiten Zeitstrafe derart aufgeregt, dass er die dritte gleich hinterher bekam – und fortan zusehen musste. Doch selbst mit ihm hätten es die Gäste aus Frankfurt schwer gehabt. Zu sicher war das Spiel des WSV, der sich im Angriff keine leichten Ballverluste leistete, die Gäste nicht kontern ließ. Im Gegenteil: Es waren die Ludwigshafener, die aus einer starken Abwehr heraus konterten. Torwart Simon Sommer brachte als Rückhalt zwischen den Pfosten zusätzliche Sicherheit. In Überzahl traf Martin Görge zum 5:2 (10.) und Kapitän Benjamin Hettich erzielte mit dem nächsten Angriff das 6:2. „Aber wir haben trotzdem nicht unsere taktische Disziplin verloren“, freute sich Hilbich über den Reifeprozess seiner Mannschaft. Die ließ Frankfurt nicht mehr aus den Klauen. In Überzahl, aus der Distanz, im Konter oder nach toller Kombination – der WSV traf, wie er wollte, war unbestritten Herr im Becken gegen eine Frankfurter Mannschaft, die sich vor dem Spiel noch Chancen auf einen Spitzenplatz ausgerechnet hatte. Lediglich im dritten Abschnitt ließen die Gastgeber die Zügel – mit einem 9:2-Vorsprung im Rücken – ein wenig schleifen. Das machte sich weniger im Angriff bemerkbar, als viel mehr in der Verteidigung, die nicht mehr ganz so aufmerksam war, was auch an den Wechseln gelegen hatte. Hilbich und Maurice Schäfer gaben nun den Nachwuchsspielern viel Einsatzzeit. Die zahlten das Vertrauen zurück. Andreas Sommer, Fabian Härtel und auch Marcel Beck trugen sich allesamt in die Torschützenliste ein. Ein weiterer Beleg für die gewonnene Reife: „Wir sind fokussiert geblieben, haben das Konzept durchgezogen und die Tore als Mannschaft erzielt“, lobte Hilbich. Er nannte zudem einen weiteren Grund für das abgebrannte Offensiv-Feuerwerk: „Wir waren nach drei Auswärtsspielen heiß auf ein Heimspiel.“ Die Zuschauer quittierten die dargebotene Galavorstellung teilweise mit ungläubigem Staunen. „Und nun wollen wir nächste Woche gegen Neustadt nachlegen“, kündigte Hilbich an.

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