Ludwigshafen Eine Achterbahnfahrt der Gefühle

„Wir können zufrieden sein“, sagt Trainer Haluk Yumurtaci (Mitte).
»Wir können zufrieden sein«, sagt Trainer Haluk Yumurtaci (Mitte).

«Maxdorf.» Zwischenzeitlich sah es für die Basketball-Damen der TSG Maxdorf in der abgelaufenen Saison mal sogar so aus, als würden sie sich vielleicht den Titel in der Landesliga sichern können. Doch personelle Probleme in der Rückrunde verhinderten dies. Die TSG schloss die Runde am Ende als Dritter ab.

Als die Damen der TSG Maxdorf Mitte Dezember, im letzten Spiel vor der Weihnachtspause, beim Tabellenzweiten TV Bad Dürkheim sensationell deutlich mit 84:45 gewannen, schien in dieser Saison vieles möglich zu sein. Die TSG war die Mannschaft der Stunde. Nach unglücklichen Niederlagen zu Saisonbeginn gegen Bad Dürkheim und den Spitzenreiter TV Bad Bergzabern war das Team von Trainer Haluk Yumurtaci durch die Liga gefegt, stellte im November und Dezember das mit Abstand beste Team der Spielklasse, gewann seine Partien teilweise mit 40 Zählern Differenz. Meisterschaft und Aufstieg schienen trotz des schlechten Starts (Yumurtaci: „Wir hatten ein bisschen Pech mit dem Spielplan, weil wir uns aufgrund einiger Neuzugänge erst einspielen mussten“) plötzlich möglich. Erst recht nach dem deutlichen Sieg in Bad Dürkheim. Doch der Höhepunkt war zugleich ein Tiefpunkt. Denn Anna Kraus wurde in der Schlussminute der Partie in Bad Dürkheim hart gefoult, erlitt dabei einen Kreuzbandriss – sie wird vermutlich erst zur Rückrunde der kommenden Saison wieder spielen können. Da das Spiel gegen Bad Dürkheim zugleich auch die letzte Partie der besten Maxdorfer Korbschützin Desiree Mierzwa war, die aus persönlichen Gründen in der Restrückrunde nicht mehr spielen konnte, hatte die TSG ihre einzigen beiden großen Spielerinnen verloren. Und schnell wurde klar: In der Landesliga hat man es als Spitzenmannschaft selbst gegen die schwächeren Teams der Liga schwer, weil einfach die Präsenz unter dem Korb fehlt – und damit einfache Punkte und Rebounds. „Die Ausfälle waren für uns einfach nicht zu kompensieren“, sagte Yumurtaci. Anstatt in der Rest-Rückrunde weiter Richtung Tabellenspitze zu stürmen, folgte in den ersten Monaten des Jahres 2017 eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Gegen Bad Bergzabern zu Jahresbeginn gab es im Top-Duell eine 31:44-Heimniederlage, danach ein vermeidbares 69:70 in Oppenheim. Doch Rang zwei war weiterhin möglich. Und den hätten die TSG-Damen auch erreicht, wenn sie am letzten Spieltag nicht bei Nieder-Olm II verloren hätten. So purzelte die TSG am letzten Spieltag noch von Tabellenplatz zwei, beendete die Runde hinter Bad Bergzabern und Bad Dürkheim auf dem dritten Rang. „Wir können trotz allem zufrieden und stolz auf unser Abschneiden sein“, sagt Yumurtaci: „Wir haben als Aufsteiger immerhin den dritten Rang belegt.“ Der Aufstieg wäre – zunächst – trotzdem möglich gewesen, da Bad Bergzabern und auch Dürkheim verzichteten. Die TSG lehnte jedoch ab. Mannschaft und Trainer waren sich schnell einig, dass dieser Schritt zumindest eine Saison zu früh kommt. „Wir wollen weiter Erfahrung sammeln, müssen noch ein bisschen abgezockter in engen Spielen werden“, sagt Yumurtaci. Mittlerweile hat Bad Bergzabern von seinem Aufstiegsrecht Gebrauch gemacht. Gegen Bad Bergzabern gab es im dritten Duell der Saison dann auch noch die dritte Niederlage – im Halbfinale des Final-Four-Turniers um den Pfalzpokal. Die TSG wurde schließlich auch hier Dritter. In der kommenden Saison soll es dann für die Maxdorferinnen länger so laufen wie im November und Dezember 2016. Dann dürfte am Saisonende auch mehr als zweimal Platz drei herausspringen.

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