Ludwigshafen Einbruch nach der Pause

Fussgönheim. Fußball-Verbandsligist ASV Fußgönheim hat seine erste Saisonniederlage hinnehmen müssen. Das 2:3 (2:2) gegen Aufsteiger FK Pirmasens II geht in Ordnung, denn was der ASV nach dem Wechsel zeigte, war viel zu wenig.

Dabei fing alles so gut an. Steffen Euler, der sich – so lange die Kraft reichte – als ballsichere Anspielstation erwies, brachte die Gastgeber in Führung. Den Freistoß aus 20 Metern hob er gefühlvoll über die Mauer (11.). „Ich übe das im Training. Schön, dass es jetzt auch im Spiel geklappt hat“, sagte der Linksfuß. In der ersten Hälfte hatten die Fußgönheim einige gute Aktionen zu bieten, vor allem, wenn schnell und direkt gespielt wurde. Die Platzherren überraschten die weit aufgerückte Abwehr der Pirmasenser etliche Male mit vertikalen Pässen. So wie beim 2:1, als Kapitän Vitalij Roth nach der Vorlage von Said Rhannam die Lücke nutzte und zudem von einer Fehleinschätzung Torwart Ronny Fahrs profitierte (31.). „Vor der Pause hatten wir eine richtig gute Spielanlage. Ich muss das 2:0 machen“, spielte Spielertrainer Christian Schäfer auf seinen Heber an (12.). Das hätte schon früh eine Vorentscheidung zugunsten des Fußgönheimer sein können. Doch es kam anders. „Diese Gegentore sind ärgerlich und dürfen nicht passieren“, kritisierte Schäfer. Beim 1:1 konnten weder Rhannam noch Innenverteidiger Nico Matios den flinken Florian Bicking stoppen (24.). Beim 2:2 schlummerte die ASV-Abwehr nach dem Freistoß von Benjamin Peters selig. Mark Hoffmann durfte den Ball, der lange in der Luft war, ungehindert einköpfen (44.). Nach dem Seitenwechsel schien all das, was Fußgönheim zuvor auszeichnete, wie weggeblasen. Die Laufbereitschaft ließ nach, Zweikämpfe wurden mehr und mehr verloren und im Spiel nach vorne blieb fast alles Stückwerk. „Uns hat der Zug zum gegnerischen Tor gefehlt. Das war zu wenig“, brachte es Außenverteidiger Ersin Kaya auf den Punkt. Sein Mitspieler aus der Innenverteidigung, Daniel Brenner, führte eine andere „Baustelle“ an: „In der Defensive sind wir offener geworden. Pirmasens hatte jetzt viel mehr Räume.“ Doch die spritzigeren Gäste nutzten nur noch eine Möglichkeit, als Jascha Conzelmann nach der Steilvorlage von Nico Freiler seine enorme Schnelligkeit ausspielte (66.). „Da müssen wir den Passweg zustellen“, hatte Schäfer erkannt. Sein Team habe in der zweiten Halbzeit zu zögerlich und nicht mehr selbstbewusst agiert. Euler sprach von fehlendem Druck und zu langsamen Aufbau. Jedenfalls ist es unerklärlich, wie eine Mannschaft nach ansprechenden ersten 45 Minuten derart abbauen kann. Da ist eine kritische Analyse gefragt.

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