Ludwigshafen Ein Trauerspiel

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DILLINGEN. Tristesse trotz strahlender Sonne: Was die Oberliga-Kicker des FC Arminia Ludwigshafen am Samstag in Dillingen geleistet haben, war wahrlich nicht angetan, die Herzen der Fußballfreunde auch nur annähernd zu erwärmen. Bei der 0:2-Niederlage beim Aufsteiger FV Diefflen (RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete) hat die Elf alles vermissen lassen, was Fußball auf Oberliga-Niveau ausmacht.

Das Schlimme daran: Die recht biederen Gastgeber hatten in ihrer Ausweichspielstätte, dem Parkstadion zu Dillingen, ebenfalls nicht viel zu bieten. Allenfalls die kritischeren Geister unter der immerhin 351 Zuschauer zählenden Tribünen-Kulisse verstummten vorübergehend. Denn das 2:0, der erste Sieg ohne Gegentor, war eine Art Befreiungsschlag. Die Wackel-Defensive des Saarland-Liga-Meisters hatte schon für leichtes Grummeln gesorgt. Thomas Hofer, Innenverteidiger und Teil des Dieffler Trainergespanns, färbte die Partie bei der Pressekonferenz ein bisschen bunter als sie war, räumte ein: „In Halbzeit zwei war das ja gar nix… “ Die zweite Halbzeit endete für sich gesehen 0:0. Erfreulich, wie Arminen-Coach Frank Hettrich fand und mit merklich schlechtem Gewissen in der Stimme einwarf. Klar, wenn ein hochsommerlicher Nachmittag derart wenig Lichtblicke beschert, will ein Trainer die auch ansprechen, so ihm nicht daran gelegen ist, eine blutjunge und überforderte Truppe mit Prügel zu überziehen. So was tut Hettrich nicht, wenngleich er auch kein Schönredner ist: „Wir sind heute alles schuldig geblieben. Bis auf ein, zwei Ausnahmen war das ein Kollektivversagen“, sprach er Klartext. Eine der Ausnahmen ist 18 Jahre alt, dürfte eigentlich noch bei den A-Junioren kicken, und hatte ab Wiederanpfiff auf der rechten Außenbahn wacker gearbeitet. Für Jannik Styblo hatte der Trainer ein Sonderlob parat. „Wir haben überhaupt nicht ins Spiel gefunden und stattdessen den Gegner aufgebaut“, legte Styblo den Finger in die Wunde und sprach den ersten frühen Treffer an, bei dem Diefflens Offensivkräfte Chris-Oliver Haase und Fabian Poß fast ungestört kombinieren durften. Ungestört war auch Nico Pantano, als er in Minute 25 auf Keeper Enver Marina zueilte. Von Tim Amberger mit einem genialen Pass von der Mittellinie in Szene gesetzt, ließ sich Pantano von Marina das Leder abluchsen, behauptete sich aber und fand Marvin Pelzl. Der aber verhedderte sich, statt schnell abzuschließen. Das ist die Crux: Wenn es schon die „Alten“, die Routiniers, nicht gebacken kriegen, wie soll man da Wunderdinge von den Jungen erwarten? „Wir sind halt zu jung und unerfahren“, fand Amberger. Was da Abhilfe schaffen soll? „Spiele wie dieses, da lernst du“, sagte Amberger, der ebenfalls mit (Selbst-)Kritik nicht sparsam umging. Zu den wenigen Lichtblicken zählte neben Styblo in Ansätzen auch Stürmer Prince Jubin, der ein 45-Minuten-Debüt feierte, sowie Mittelfeld-Akteur Fabio Schaudt. Er war der Beste in einem schwachen Team.

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