Irgendwo in LU Ein Lehrer übers Schlittschuhlaufen und Stockbrotbacken

Matthias Naumer (links) im Gespräch mit Volker Endres.
Matthias Naumer (links) im Gespräch mit Volker Endres.

Irgendwo in Lu sind wir jede Woche auf der Suche nach interessanten Gesprächspartnern. Am Montag haben wir im Eisstadion an der Saarlandstraße Matthias Naumer getroffen. Der 57-Jährige stammt aus Neustadt und ist seit 27 Jahren an der Integrierten Gesamtschule Ernst Bloch in Oggersheim Lehrer für Sport, Englisch, Erdkunde und den Schulgarten.

Gehört das Eislaufen zum regulären Schulsport?
Nein. Aber es hat bei uns mittlerweile ein bisschen Tradition, dass wir am Jahresende kurz vor den Ferien mit den Kindern zum Schlittschuhlaufen gehen. Das wird von meiner Kollegin Nicole Endress organisiert, die eine gewisse Affinität zum Eiskunstlaufen hat und in Mannheim auch die Eislaufformation des MERC trainiert.

Mit wie vielen Schülern sind Sie denn heute hier?
Wir haben eine ganze Jahrgangsstufe dabei. Das sind normalerweise rund 180 Kinder. Aber ein paar fehlen erkrankt. Ich schätze mal, dass wir noch mit rund 160 Leuten hier sind.

Und die können alle Schlittschuhlaufen?
Die meisten. Es gibt wirklich viele, die auch ohne die Schule schon mal hier im Eisstadion waren. Wir haben zwar auch ein paar Übungsstühle dabei, mit denen die Kinder rausfahren, die zum ersten Mal auf Schlittschuhen stehen. Die spielen dann ein bisschen mit den Stühlen herum, aber meistens wird es ihnen mit der Zeit zu doof. Dann versuchen sie es ohne und es geht meistens recht schnell, bis sie laufen können.

Waren Sie selbst auch schon mal privat hier laufen?
Nein. Ich stamme ja aus Neustadt, und wir waren früher als kleine Feger auf den Weihern im Umkreis unterwegs. Leider sind die ja aber schon seit Jahren nicht mehr richtig zugefroren. Jetzt komme ich nur jedes Jahr mit der Schule hierher. Aber es gefällt mir gut. Ich finde es besonders schön, dass die Kinder hier unter freiem Himmel und an der frischen Luft laufen können. Außerdem hilft es vielleicht auch dem Verein weiter. Ich habe gehört, dass er durch die gestiegenen Energiekosten Probleme hat. Früher sind wir auch schon im alten Mannheimer Eisstadion am Friedrichspark gelaufen. Dort war es auch schön, aber hier gefällt es mir besser. Und das nicht nur, weil es für uns so gut erreichbar ist.

War denn in der Schule schon das traditionelle Waffelbacken in den Klassen?
Das gibt es bei mir sowieso nicht. Da ich ja auch den Schulgarten betreue, habe ich mittlerweile ein Stockbrotbacken über dem offenen Feuer eingeführt, an dem sich mittlerweile alle gerne beteiligen. Und wir probieren dabei auch neue Rezepte aus. Beispielsweise kann man sein Stockbrot auch mit Nutella oder Kräuterbutter machen. Wir experimentieren da ein kleines bisschen. Ich glaube, auch das ist eine Folge von Corona. Da machen die Leute wieder mehr selbst und probieren auch Rezepte aus.

Haben Sie denn neben der Schule weitere Anknüpfungspunkte an Ludwigshafen?
Also früher war ich seltener in Ludwigshafen. Da bin ich von Neustadt eher nach Mannheim gefahren. Allerdings war ich früher beim Ludwigshafener Kanuclub aktiv, was meine größte Verbindung zur Stadt dargestellt hat. Mittlerweile ist es so, dass ich, wie gesagt, den Schulgarten betreue. Und der hält sich nicht nur an Schulzeiten. Deshalb komme ich auch schon mal in den Ferien in die Stadt.

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