Ludwigshafen Die „Friesenheimer“ WG wird nun erstmal aufgelöst

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Mannheim. Der Abstieg aus der Bundesliga rückt für Nico Büdel und den HSC 2000 Coburg (scheinbar) unaufhaltsam näher. Am Samstag gab es beim deutschen Handball-Meister Rhein-Neckar-Löwen eine 20:32 (11:17)-Klatsche.

Büdel wollte alles erst einmal setzen lassen. Nach der Niederlage bei den Löwen ging der Spielmacher des HSC 2000 Coburg nicht direkt in die Kabine, sondern setzte sich auf die Auswechselbank. Verschnaufte, machte sich seine Gedanken. Der Abstieg, der ist bei nur neun Pluspunkten und nur noch sieben Spielen kaum noch zu vermeiden. „Klar, es werden immer weniger Spiele. Aber wir wollen die Runde anständig zu Ende spielen. Gegen die Löwen hatten wir keine Chance, aber jetzt noch jedes Spiel mit 15 Toren zu verlieren, das macht keinen Spaß“, erklärte der Mittelmann der Coburger, einer der wenigen Gewinner beim letztjährigen Aufsteiger. Da wäre: Florian Billek. Der Rechtsaußen stand im Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft im März für die Länderspiele gegen Schweden – und Nico Büdel hat einen Erstliga-Nachschlag bekommen, er wechselt zur kommenden Saison zum fränkischen Rivalen HC Erlangen. „Das war schon eine spezielle Entscheidung. Ich hatte noch zwei Alternativen, aber bei denen ging es nicht ins Konkrete. In Erlangen haben wir nächste Saison eine coole Mannschaft“, sagte der 27-Jährige, im vergangenen Sommer zusammen mit Stefan Lex von der TSG Ludwigshafen-Friesenheim nach Coburg gewechselt. Die altbewährte WG wird nun also erst einmal aufgelöst. Stefan Lex hat sich im Februar während des Trainings einen Bruch des rechten Mittelfußes zugezogen und fällt bis Saisonende aus. In dem großen Verletzungspech sieht Nico Büdel auch einen Grund dafür, dass sich Coburg nach nur einem Jahr vermutlich wieder aus der Bundesliga verabschieden muss. „Tom Wetzel hat erst ein Spiel gemacht, Stefan Lex fehlt uns sehr, er bringt eine ganz andere Qualität in unser Spiel, hat mehr Wurfkraft. Wir wussten, dass es eine schwere Runde wird, oft waren wir dran in den Spielen, haben den Sack dann aber nicht zugemacht. Wir waren nicht clever genug“, urteilte der Rückraumspieler. Bereut hat er den Schritt nach Coburg nicht, Stichwort Erlangen. „Ich fühle mich wohl in Coburg, habe viele Spielanteile erhalten“, betonte Büdel. Im Spiel bei den Rhein-Neckar-Löwen am Samstag gelangen ihm zwei Tore, er wechselte sich auf der Mittelposition mit Adnan Harmandic ab. Gegen die Löwen-Abwehr sah Coburg aber kein Land. Geblieben ist der Kontakt nach Friesenheim. Als die TSG vor kurzem im Zweitliga-Spitzenspiel beim TV Hüttenberg antrat, schauten Büdel und Lex bei den alten Kameraden vorbei und tranken hinterher noch etwas zusammen. Büdel wechselte 2014 vom TV 1893 Neuhausen zur TSG Friesenheim. Im Sommer macht er nun den nächsten Karriereschritt.

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