Ludwigshafen Das Kind beim Namen nennen

Schaut man sich die 2014er-Hitliste der Vornamen für frischgebackene Ludwigshafener an, fallen zwei Dinge auf: Sie liegen im Trend. Und schrille Namen wie Cheyenne-Madonna oder Attila-Edgar, wie Kinder gerne in RTL-II-Familiendokus heißen, sind in der Stadt Mangelware. „Dieses Jahr wurde kein Name abgelehnt, es ist insgesamt sehr viel freier geworden. So geben immer mehr Eltern ihren Kindern kuriose Vornamen eines Orts“, sagt Pressesprecher Florian Bittler. Aha. Welche Namen aus der Pfalz könnten dafür taugen? Wie wäre es, den Kleinen Waldfischbach-Burgalben, Bruchmühlbach-Miesau oder Obermoschel zu nennen? Hmm. Die Ludwigshafener sind weiser und haben altbekannten Namen zum Sieg verholfen: Marie und Elias. So wurden die meisten Neugeborenen in Ludwigshafen von ihren Eltern genannt – bei 2180 Geburten in 2014. Marie ist bei den Ludwigshafenern schon seit Jahren der Renner bei den Mädchennamen. Auf Platz zwei folgt Sophie beziehungsweise Sofie. Auf dem dritten Platz steht Maria, die Namensschwester von Marie. Maria bedeutet im Ägyptischen so viel wie „Geliebte“ und im Hebräischen „fruchtbar“. Biblische Namen sind auch bei den Jungs angesagt. Elias ist ebenfalls seit Jahren ganz oben in den Ludwigshafener Namenscharts. Noah folgt auf Rang zwei, Luca auf drei. Elias bedeutet im Hebräischen „Mein Gott ist Jahwe“. Aber nicht alle Namen klingen so biblisch. Manche haben eher etwas von Hollywood. So wurden Melody und Destiny je zweimal in Mannheim vergeben. Auch hier sei das Standesamt freier, sagt Sprecherin Maria Huber. Inzwischen würden sehr viel mehr Vornamen zugelassen als noch vor ein paar Jahren. Der ungewöhnlichste Vorname in Ludwigshafen war „Gilgamesch“ als zweiter Vorname, wie das gleichnamige Epos, das im Oktober die Festspiele im Theater im Pfalzbau eröffnete. „Aufgrund eines breiten Spektrums an Einwohnern mit Migrationshintergrund in Ludwigshafen finden sich auch Vornamen ausländischen Ursprungs auf den vorderen Plätzen“, erklärt Bittler. Wie Elif auf Platz fünf bei den Mädchen und Muhammed auf Platz 14 bei den Jungen. Bundesweit waren Emma und Ben Spitze, die schafften es in Mannheim auf Platz neun und elf, in Ludwigshafen auf sechs und neun.

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