Ludwigshafen Daheim spielt das Muss mit

Ist die TSG Ludwigshafen-Friesenheim in der Handball-Bundesliga überhaupt konkurrenzfähig?

Ja, das belegen die Heimsiege gegen TSV Hannover-Burgdorf (27:24) und HBW Balingen-Weilstetten (28:27), aber auch gute Leistungen gegen Frisch Auf Göppingen (23:39), in Flensburg (23:29) und in Kiel (21:29). Versagt hat der Aufsteiger nur bei der Heimschlappe vor Wochenfrist gegen TuS N-Lübbecke. Das war gar nichts! Hat die Blamage beim Wiedersehen mit dem Ex-Friesenheimer Christian Dissinger die Moral gebrochen? Das wird sich erst am Mittwoch im Spiel bei MT Melsungen zeigen. Gleichwohl versichert TSG-Trainer Thomas König: „Die Niederlage ist abgehakt. Das spielt für Melsungen keine Rolle mehr. “ Hat die TSG übermorgen in Melsungen eine Chance? „Wir spielen bei einem Europapokalteilnehmer. Wenn wir da eine Chance haben wollen, muss bei uns ein Rädchen ins andere greifen, dann muss alles passen“, sagt TSG-Coach König vor der Dienstreise. Stimmt ... Wie ist die personelle Situation bei den „Eulen“? Nachwuchsspieler Christopher Klee fällt weiter aus. Sicher ist, dass Neuzugang Nico Büdel sein Comeback gibt. Der Rückraumspieler, vom TV Neuhausen gekommen, hatte sich am zweiten Spieltag im Heimspiel gegen Göppingen verletzt. Gunnar Dietrich, wegen Achillessehnenproblemen nur in der Abwehr eingesetzt, hat eine Trainingspause eingelegt und will heute wieder einsteigen. Die Mannschaft braucht ihn in Abwehr und Angriff. Der 28-Jährige ist als Anspieler der Kreisläufer Erik Schmidt und Oliver Tesch sehr wichtig. Warum hat die TSG nur vier Punkte? Ist der Klassenerhalt überhaupt noch machbar? „Es ist noch nichts passiert“, sagte Trainer König vor dem Debakel gegen TuS N-Lübbecke. Stimmt. Aber nach den Auswärtsspielen in Melsungen und nächsten Sonntag bei den Füchsen Berlin müssen die „Eulen“ punkten, sonst verlieren sie den Anschluss. Gegen Wetzlar, Bietigheim, Lemgo und Erlangen kommt das Muss dazu. Die Friesenheimer haben in Gummersbach, Minden und beim HSV Hamburg mögliche Punkte liegen gelassen. Der Rückraum ist zu wenig torgefährlich, die Außen spielten zuletzt ganz schwach. Um zu punkten, braucht die TSG herausragende Torhüterleistungen. Gegen N-Lübbecke waren auch Kevin Klier und Max Bender desorientiert. Wie funktionieren die Neuzugänge Bogdan Criciotoiu, Oliver Tesch und Nico Büdel? Büdel ist nicht zu beurteilen. Er fehlte ja wochenlang. Oliver Tesch teilt sich die Kreisläuferrolle mit Erik Schmidt. Tesch hat 13 Tore geworfen, den Coach in der Abwehr – ausgenommen die Partie gegen Nettelstedt – auch zufrieden gestellt. Criciotoiu ist kein fertiger Spieler, bislang nicht die dringend benötigte Verstärkung. 21 Tore nach neun Spielen sind nicht die Welt. Die Integration ist noch nicht abgeschlossen. Auch sprachlich nicht. Da wurde kostbare Zeit verschenkt. Gibt es auch positive Überraschungen bei der TSG? Ja, die große Überraschung ist Stephan Just. Der 35-Jährige ist fit, schoss in acht Spielen 45 Tore, beweist auch bei Siebermetern Nervenstärke.

x