Ludwigshafen Briefe an die Lokalredaktion:

Man liest, der Mundenheimer Ortsbeirat kann die schon lange bekannten Zustände im Ortskern (…), zum Beispiel in der Oberstraße, nicht mehr länger hinnehmen. Hallo, müssen da erst einige wach werden? Diese Zustände sind nicht erst seit gestern! Die Politik verschließt die Augen, ebenso die Vermieter! Hartnäckig festigt sich das Gerücht, man ist gut in süd- und osteuropäischer Mafiahand. Auf knapp 300 Metern sind elf Lokalitäten zu finden, die das Bild eines Stadtteils nicht unbedingt heben – vorsichtig ausgedrückt –, und demnächst eröffnet das zwölfte Lokal mit Spielautomaten. Warten wir auf das Wahljahr 2019, dann werden wieder Versprechungen gemacht. Da wundern sich etablierte Parteien über schwindende Zustimmung. Doch fehlende Entschlusskraft im Rahmen der rechtsstaatlichen Möglichkeiten schafft Raum für die vermeintlich einfachen plumpen Antworten reaktionärer Neuparteien. Dem Herausgeber der Stadtgeschichte von Ludwigshafen, Dr. Mörz, gebührt Dank, denn auf den Seiten 220/221 sind Bilder von einem Schild zu sehen mit der Aufschrift: „Juden haben keinen Zutritt.“ Das Schild war damals am Eingang zum Freibad Willersinn angebracht. Daran musste ich denken, als ich die Diskussion um das naheliegende Heim der DJK Concordia vernahm, in das Mitglieder der AfD „keinen Zutritt erhalten“ sollen. Nun haben nicht die nationalen Sozialisten wie 1934 ausgesperrt, sondern die faschistischen Sozialisten/Linke, die bis vor 26 Jahren in Deutschland noch Flüchtlinge erschossen haben. Wieder einmal bestätigt sich, was die historische Forschung längst erkannt hat: Linke und rechte sozialistische Ideologien sind identisch! Anmerkung der Redaktion: Der Vorstand des Vereins DJK Concordia hat nicht beschlossen, Mitgliedern der AfD den Zutritt zu verwehren, sondern, in seiner Gaststätte künftig keine parteipolitischen Veranstaltungen mehr zuzulassen. Ich war 20 Jahre Mitglied des Ortsbeirates Südliche Innenstadt und lebe seit 37 Jahren in Süd. Bevor das Festival des Deutschen Films auf die Parkinsel kam und Lu zu etwas Renommee verhalf, war die besagte Wiese, auf der die Zelte aufgebaut sind, alles andere als eine Wiese. Bedingt durch den mächtigen Baumbewuchs an der unteren Hannelore-Kohl-Promenade und fast permanenten Schatten, wuchs hier so gut wie kein Gras und lag das Herbstlaub oft bis Frühjahr. Nun kommt alle Jahre wieder dieses Thema der Renaturierung auf den Tisch. Erst durch das Einsäen mehrere Wochen nach dem Festival ist dort in den letzten Jahren überhaupt richtiges Gras gewachsen. Das kann natürlich nicht wissen, wer den Stadtpark nicht kennt. Und trotzdem glauben viele, dazu etwas sagen zu müssen, auch wenn es völlig haltlos und zum Teil auch unsinnig ist. Wie die Vorgabe, die Zelte innerhalb von 14 Tagen wieder abzubauen. Wer den Aufbau mal beobachtet hat, was für Vorarbeiten hier notwendig sind, kann sich auch vorstellen, dass der Abbau nicht von jetzt auf nachher geht. Zumal die Wiese nie eine Wiese wie etwa im oberen Teil des Stadtparks nahe der Pegeluhr war und ist. Ich habe jedenfalls in drei Jahrzehnten noch niemanden gesehen, der oder die sich hier gesonnt hätte. Finale Frage: Hat der Ortsbeirat nichts Besseres zu tun, als sich mit nörgelnden Parkinsulanern gemein zu machen? Man kann es nennen, wie man will. Der Veranstaltungsort des Filmfestivals ist staatlich genehmigte Landschaftsverschandelung. Es zählt der Kommerz, da sind Gedanken à la Bananenrepublik nicht weit. Ein Lob den Damen und Herren vom Ortsbeirat. Nach vielen Jahren merkt man offenbar, wie der Rasen nach dem Festival aussieht, das war es dann aber auch. Wozu Gesetze über Landschaftsschutzgebiete, wenn es jede Menge Möglichkeiten gibt diese zu umgehen. (…) (…) Was ich mit Sicherheit weiß, ist, dass das im Artikel verwendete Wort „schwuchtelig“ nicht angebracht ist. Schwul ist eine sexuelle Orientierung und sollte definitiv nicht verwendet werden, um Männer zu beschreiben, die sich anders kleiden, als unsere Gesellschaft dies vorgibt. Auch die Bezeichnung „Mephisto-Transen“ zeigt, dass mit dem hier verwendeten Vokabular nicht richtig umgegangen wird. Transsexuell zu sein bedeutet nämlich nicht das „Staken auf High-heels“. Jemanden zu bewerten oder sogar mit unüberlegten Bezeichnungen abzuwerten, ohne sich zuvor die Bedeutung dieser Termini klar zu machen ist meiner Meinung nach nicht sehr professionell. Den Sinn Ihrer Rubrik „Irgendwo in Lu“ sehe ich darin, zufällig ausgewählten Normalbürgern, die sonst keine laute Stimme in der Öffentlichkeit haben, ein Forum zu geben. Diese vertrauen auf ihr Recht auf Meinungsfreiheit und die professionelle Begleitung Ihrer Redakteure, wenn sie angstfrei reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Doch das ist in Deutschland nicht mehr möglich. Hier wacht eine selbst ernannte Meinungselite – auch in Mutterstadt – mit totalitärem Anspruch darüber, dass nichts gesagt werden darf, das ihrem Anspruch auf politische Korrektheit widerspricht. So gerät nun eine harmlose und gutgläubige Bürgerin öffentlich unter Beschuss. Davor hätte die RHEINPFALZ sie schützen müssen! Ab jetzt werden sich künftige Gesprächspartner mit Sorge überlegen, was sie sagen dürfen, ohne sich öffentlichen Angriffen von „Bessermenschen“ auszusetzen, die ihre Meinung als „Mist“ herabwürdigen. Fatalerweise wird die arrogante Moralelite aus diesem Effekt der Einschüchterung noch den falschen Schluss ziehen, sie repräsentiere die Mehrheit. Bitte noch viel mehr Berichterstattung über die Special Olympics für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung, gerne (…) im Sportteil mit viel Text- und Bildmaterial über die Ereignisse in Hannover, vielleicht auch verbunden mit einem gezielten Hinweis für die regionale Leserschaft, dass die Special Olympics maßgeblich von einem Industrieunternehmen der Kurpfalz gefördert werden. Die Menschen, die sich für die Sache als Sportler und ehrenamtliche Helfer engagieren, haben es verdient, nicht in der überbordenden Berichterstattung über kommerzielle sportliche Großereignisse unter zu gehen. Für den Sparkassenvorstand Herr Schnell gibt es keine Krise. Natürlich nicht. Selbst für grottenschlechte Leistungen erhalten Bankvorstände fürstliche Bezüge bis zum Lebensende. Sparkassen sind öffentlich-rechtliche Institute, die gegründet wurden, um den Bürgern Zugang zu Geldgeschäften zu ermöglichen. Der Bürger ist eigentlich der Eigentümer der Bank. Leider sind die Sparkassen mit Hilfe der Politik zu Selbstbedienungsläden der Vorstände mutiert. Der Kunde, also wir, die Eigentümer, sind nur noch lästiges Beiwerk, das beim Füllen der eigenen Taschen stört. Der Hinweis zum Wechsel der Bank ist ja wohl ein Witz. In den Führungsetagen, nicht nur bei den Banken, sitzen heute überall die gleichen Leute. Der einfache Bürger wird überall zum Deppen gemacht. Nur ein „unbequemes“ Denkmal und nicht vielmehr ein „unerträgliches“? Wenn es schon sein muss, diesen Grabstein wieder aufzustellen (was ich mich frage), dann fehlt neben dem zum Denkmal erhobenen Grabstein eines Josef Bürckel eine Gedenktafel: „Josef Bürckel, NS-Gauleiter von 1940 bis 1944. Verantwortlich für zirka 6000 deportierte Juden. Damit machte er die Pfalz ,judenfrei’.“ Auch dies gehört dann zur Pflichtstation bei Rundgängen. Sollte dies aus juristischen Gründen oder aus Rücksicht auf die Angehörigen nicht möglich sein, ein Vorschlag: Man überlässt den Angehörigen den denkmalgeschützten Grabstein zum Aufstellen im eigenen Garten – dabei werden sogar Steuergelder gespart. Es war erfreulich zu lesen, dass unser Berliner Platz sich so positiv verändert hat. Nur um die Nachtruhe, beziehungsweise die Lebensqualität der Anwohner ist es schlecht bestellt, leider ist hierüber – obwohl seit Jahren bekannt – nichts zu lesen. Durch die vielen Aktivitäten tagsüber gibt es hier genug Trubel, mit dem wir uns im Laufe der Zeit arrangiert haben. Doch zu Zeiten der Öffnung der Tanzbar ist an keine normale Nachruhe mehr zu denken. Das Abschaffen der Sperrstunden entspricht genau unserer Zeit, nämlich der Gier nach mehr Geldeinnahmen. Dabei wird die Ruhestörung in Kauf genommen. Es stehen hier Schilder über Alkoholverbot und Skateboard-Fahren auf den Treppen, aber keine über die eigentlich einzuhaltenden Ruhezeiten. In unserem Wohnhaus befinden sich inzwischen zwei Gaststätten und rundherum noch mehrere! Die eine Gaststätte ist während der Disco-Zeiten die ganze Nacht geöffnet. Die jungen Leute kommen in Strömen hierher, und dabei geht es fast immer sehr laut zu. Die Polizei fährt zwar regelmäßig vorbei, greift jedoch erst ein, wenn es zu Randalen kommt. Aber wir vernehmen die Gespräche, das Lachen und Telefonieren so, als würden die Leute neben uns stehen. Sie stehen und sitzen (auf den Treppenstufen) genau vor unseren Schlafzimmern. In der Zeit zwischen 1 und 6 Uhr ist es besonders schlimm. Wir würden jedem beziehungsweise jeder Verantwortlichen in dieser Stadt wünschen, einmal eine Nacht von Donnerstag bis Samstag hier zu schlafen! Dann würde sich gewiss etwas ändern. Die Schichtarbeiter und überhaupt die noch in Arbeit stehenden Menschen finden keinen ausreichenden Schlaf. Konsequenz: Krank werden oder umziehen.

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