Ludwigshafen „Bin überzeugt, dass wir die Klasse halten“

Warten nach dem Schlusspfiff, ob es für den Aufstieg reicht: Kevin Klier (rechts) und Trainer Ben Matschke.
Warten nach dem Schlusspfiff, ob es für den Aufstieg reicht: Kevin Klier (rechts) und Trainer Ben Matschke.

«LUDWIGSHAFEN.» Kevin Klier hat sich in den zehn Jahren bei der TSG Ludwigshafen-Friesenheim zu einen der besten Torhüter in Deutschland entwickelt. Er feierte mit der TSG nun den dritten Aufstieg in die Handball-Bundesliga. Im Interview spricht der 32-Jährige über die Aufstiege, den Friesenheimer Höhenflug und die Stärken des Teams.

Herr Klier, Glückwunsch zum Aufstieg. Haben Sie daran geglaubt?

Durch die vielen verletzungsbedingten Rückschläge war nicht damit zu rechnen. Wir haben eigentlich alles erlebt in dieser Saison. Einen super Start mit 8:0 Punkte, dann die Derbyniederlage in Leutershausen und die Verletzungsserie mit den unnötigen Niederlagen gegen Konstanz und Ferndorf. Wir sind als Team aber immer wieder aufgestanden. Es ist natürlich Wahnsinn, im letzten Saisonspiel vor ausverkaufter Halle zu gewinnen und den Aufstieg zu feiern. Was ist die große Stärke dieser Mannschaft? Und hat das Team die Qualität, die Spielklasse in der kommenden Saison zu halten? Der Teamgeist und der Mix aus talentierten Jungen und alten Hasen war unser großes Plus. Ich bin überzeugt, dass wir die Klasse halten können. Unsere vielen talentierten Jungen werden sich weiterentwickeln. Nächste Saison steigen nur zwei Teams aus der Bundesliga ab. Neben Mitaufsteiger Hüttenberg müssten wir also nur noch ein weiteres Team hinter uns lassen. Ich glaube, wir haben das Potenzial dazu. Wie war’s beim ersten Aufstieg 2010? Man muss eigentlich in die Saison davor zurückgehen. Die Einführung der Jagdfieberkampagne hat eine Euphorie rund um den Verein ausgelöst. Die Fans haben uns getragen bis zum Relegations-Rückspiel gegen Hannover-Burgdorf, das wir in letzter Sekunde unglücklich verloren haben. Das war bitter. Aber diese Niederlage hat unser eher stärker gemacht. Ein Jahr später sind wir dann zum Aufstieg durchmarschiert. Vier Jahre später ist der TSG der Aufstieg erneut gelungen. Wir sind als Favorit mit einem eingespielten Team in die Runde gegangen. Nach zwei Jahren in Lemgo hat uns Gunnar Dietrich verstärkt. Das war sehr wichtig. Spielmacher und Kopf der Mannschaft war Andrej Kogut. Von seinen Ideen haben wir profitiert. Mit Stephan Just stand ein erfahrener Routinier in unseren Reihen. Erik Schmidt hielt die Abwehr zusammen und reifte mit seinen Fähigkeiten am Kreis zum Nationalspieler. Philipp Grimm bleibt der TSG nach seinem Karriereende als Teammanager erhalten. Wie können Sie sich später einmal einbringen? Ich habe noch einen Vertrag bis 2020 und freue mich auf die nächsten sportlichen Herausforderungen. Ich bringe mich jetzt schon durch meine steuerliche Ausbildung für die Buchhaltung der Handball GmbH ein. Die TSG ist mein Verein, der mir an das Herz gewachsen ist. Ganz klar, dass ich mich da einbringe. ZUR PERSON Kevin Klier (32) ist seit 2007 Torwart bei der TSG Friesenheim. Der Steuerfachangestellte ist seit 2015 mit seiner Frau Melanie verheiratet und wohnt in Alsbach-Hähnlein (Landkreis Darmstadt-Dieburg). Das Handballspielen erlernte er beim TSV Pfungstadt. 2003 wechselte der frühere Junioren-Nationalspieler zum TV Großwallstadt in die Handball-Bundesliga. Nach zwei Jahren schloss er sich dem damaligen Aufsteiger SG Kronau/Östringen an. Anschließend wechselte er zur TSG Friesenheim.

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