Ludwigshafen „Balu ist der Beste“

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Mitte. Es ist ein Musical-Abenteuer für die ganze Familie gewesen, vor allem aber für Scharen erwartungsfroher Kinder, die von ihren Eltern, Großeltern und Erzieherinnen begleitet wurden. Mit dem „Dschungelbuch“ gastierte das Bochumer Theater Liberi am Donnerstagnachmittag im Theatersaal des Pfalzbaus und sorgte für große Begeisterung.

Eine Karawane aus Kindern – dazwischen immer mal wieder eine Erzieherin – zieht sich durch das Foyer des Theaters. Aus einem Kindergarten in Wonsheim bei Bad Kreuznach seien sie angereist, um die Aufführung des „Dschungelbuchs“ zu sehen, verrät eine Begleiterin. Damit soll vor allem den Kindern eine Freude gemacht werden, doch auch Erwachsene können sich dem Zauber der Geschichte nicht entziehen. Das gilt etwa für Petra Müller aus Friesenheim. Sie sitzt im Rollstuhl, hat beide Beine durch ihre Zuckerkrankheit verloren, und wartet gemeinsam mit Mutter Heidi Gret darauf, dass alte Kindheitserinnerungen wieder aufleben. Die fantastische Geschichte über das Findelkind Mogli und seine tierischen Freunde aus dem Dschungel ist aus den Köpfen ganzer Generationen nicht mehr wegzudenken. Ihre Abenteuer verzaubern bis heute. Im Pfalzbau sorgt dafür das großartige Ensemble um den Hauptdarsteller Ali Marcel Yildiz in der Rolle des Mogli. Ein farbenprächtiges Bühnenbild versetzt den Zuschauer in eine exotische Dschungellandschaft. Hier lebt das Findelkind Mogli bei einem Wolfsrudel und steht kurz davor, endgültig als Wolf aufgenommen zu werden. Sein treuer Bärenfreund Balu hat ihn gut darauf vorbereitet, ihm alles beigebracht, was man im Dschungel so wissen muss. In der Rolle des behäbigen, immer hungrigen und müden Bären begeistert Okan Sen, der schnell zum Favoriten der Kinder wird. Schließlich ist er der treue und tapfere Begleiter Moglis, der ihn vor vielen Gefahren schützt. Die größte Bedrohung für den Jungen ist der Tiger Shir Khan, dem Mogli einst entwischte. Er fordert die entgangene Beute von den Wölfen heraus. Jan Großfeld setzt den Tiger mit dem hitverdächtigen Song „Der King“ hervorragend in Szene. Ein wahrer Sympathieträger ist hingegen die zweite Großkatze des Stücks: Sarah Kornfeld bringt den Panther Baghira anmutig und sehr geschmeidig auf die Bühne. Zusammen mit der intrigenspinnenden Schlange Kaa, einer dreisten Affenbande, zwei klugen Geiern und einem bezaubernden Mädchen, das Mogli kennenlernt, entwickelt sich die wohlbekannte Geschichte. Die soulige Musik aus der Feder von Christoph Kloppenburg und Hans Christian Becker kommt im Pfalzbau wunderbar herüber. Regisseur und Autor Jan Fedder inszeniert die Story in ebenso griffiger wie pfiffiger Weise und hält sein junges Publikum bis zuletzt in Atem. Petra Müller ist zufrieden, als der Vorhang fällt: „Es war schön gemacht, das Beste der Bär Balu.“ Das Ensemble steht nach der Aufführung in seiner Kostümierung im Foyer – am von Kindern umlagerten Infostand. Hier wartet auch die siebenjährige Marie Braun aus Oppau geduldig auf ihre Autogramme. Auf die Frage, wer ihr am besten gefallen habe, antwortet sie mit „Alle“. Auch Mama Anita fand die Darbietung toll: „Es macht Spaß, da zuzuschauen.“

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