Ludwigshafen „André ist wie ein Lottogewinn für uns“

LUDWIGSHAFEN. Fußball-Weltmeister André Schürrle ist für rund 32 Millionen Euro von Chelsea London zum Bundesliga-Zweiten VfL Wolfsburg gewechselt. Davon profitiert auch sein Heimatverein Ludwigshafener SC, der etwa 320.000 Euro erhält. LSC-Sportchef Jakob Brunn spricht über die Verwendung des Geldes und Schürrles Bedeutung.

Herr Brunn, der LSC bekommt 320.000 Euro. Greift der Verein jetzt im großen Stil an.

Nein, sicherlich nicht. Das würde nicht zur Philosophie des LSC passen. Wir sind seit vielen Jahrzehnten ein Ausbildungsverein und werden diesen Status auch beibehalten. Es fließt also kein Geld in den sportlichen Bereich? Es wird weder Aktionismus noch irgendwelche unvernünftige Aktionen geben. Alles muss wohl überlegt sein. Wir wollen die Mannschaft zusammenhalten und verstärken. Wir fühlen uns in der Verbandsliga gut aufgehoben, das ist eine gute Klasse. Aber der LSC ist in der Lage sagen zu können, dass es jetzt nicht mehr auf ein paar Euro ankommt. Es wird aber alles im Rahmen bleiben. Da können Sie ganz sicher sein. Wie wird die Summe denn verwendet? In erster Linie wird die Infrastruktur verbessert. Es hat einen Investitionsstau gegeben. Im Clubhaus muss die Abwasseranlage saniert werden, die Gartenwirtschaft soll aufgepäppelt und verschönert werden. Zudem werden wir Rücklagen für die Zukunft bilden, beispielsweise für das Dach des Clubhauses. In der Vergangenheit haben wir nur das Nötigste machen können. Der Vorstand tagt heute und wird alles in Ruhe besprechen. Ist André Schürrle ein einmaliger Glücksfall für den LSC? Flapsig gesagt, ist André wie ein Lottogewinn oder ein Goldesel für uns. Wir haben Geld für ihn bekommen, als er die Fritz-Walter-Medaille erhalten hat, als er Profi wurde und bei den internationalen Transfers. Schön ist, dass er immer LSC’ler geblieben ist. Will der Verein seinen besten Spieler aller Zeiten besonders würdigen? Ja, das haben wir schon länger vor. Im Eingangsbereich des Clubhauses gibt es eine Lounge. Ich kann mir vorstellen, dass wir dort eine Art André-Schürrle-Ecke einrichten, mit Fotos, Trikots und Fußballschuhen von ihm. Vielleicht stellen wir einen Monitor auf, auf dem zum Beispiel seine Bundesligatore in einer Endlosschleife zu sehen sind. Andrés Erfolge werten unsere Arbeit auf. (Archivfoto: Kunz)

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