Ludwigshafen Alt-Ortsvorsteher Scheuermann 75 Jahre alt
In die SPD eingetreten ist Scheuermann 1969. Unter dem sozialdemokratischen Bundeskanzler Willy Brandt herrschte Aufbruchstimmung, die den jungen Ludwigshafener mitriss. Dass der Fernmeldetechniker einmal selbst ein prägender Politiker werden würde, ahnte er damals nicht.
Die junge Familie Scheuermann zog in die Pfingstweide. Scheuermann engagierte sich im neuen Stadtteil. 1974 wurde er stellvertretender Ortsvorsteher. Fünf Jahre später zogen die Scheuermanns ins Eigenheim nach Oppau um. Ins ebenfalls neu gebaute Ludwigshafener Rathaus zog der Stadtrat im gleichen Jahr ein. 40 Jahre gehörte er dem Parlament an und wurde zu einem der maßgeblichen Köpfe seiner Fraktion. Scheuermann war kein Scharfmacher, sondern ein Mann des Ausgleichs.
Den Norden geprägt
Als Ortsvorsteher hat er ab 1994 den Ludwigshafener Norden geprägt, etwa durch den Bau weiterführender Schulen in Edigheim. Scheuermann hat sich als Krisenmanager nach den Unglücken 2014 in Edigheim sowie im BASF-Hafen 2016 bewährt. Er gewann vier Direktwahlen im ersten Wahlgang, worauf er stolz ist. Seinen Nachfolger Frank Meier, der seit 2019 im Oppauer Rathaus sitzt, hat er selbst mit ausgesucht. Ganz von der Politik verabschiedet hat sich Scheuermann nicht: Er ist noch in der Metropolregion Rhein-Neckar aktiv. Auch in Vereinen ist er engagiert, so führt er den VdK Oppau-Edigheim-Pfingstweide sowie den Förderverein des Karl-Otto-Braun-Museums in Oppau. Mehr Zeit für Familie und Hobbys (Garten, Kochen, Fotografieren) hat er jetzt aber.
Für sein kommunalpolitisches Engagement ist er mit dem Ehrenring der Stadt ausgezeichnet worden. Seine Partei weiß, was sie an ihm hat. „Er war und ist eine kommunalpolitische Mehrzweckwaffe – in sehr vielen Themen zu Hause und in seinem Einsatz unermüdlich“, würdigt SPD-Ortsvereinsvorsitzender Gregory Scholz den Jubilar. Und Scheuermanns Nachfolger Frank Meier sagt: „Dieses Amt 25 Jahre so erfolgreich zu bestreiten wie es Udo Scheuermann getan hat, nötigt mir den größten Respekt ab.“