Ludwigshafen Alarm per Sirene und Smartphone

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Die Städte Mannheim und Ludwigshafen führen mit der BASF ein neues Warnsystem bei großen Schadensereignissen ein. „Katwarn“ funktioniert mithilfe einer Smartphone-App. Die Dezernenten Christian Specht (CDU, Mannheim) und Dieter Feid (SPD, Ludwigshafen) haben das System gestern mit Rolf Haselhorst, Leiter der BASF-Feuerwehr, vorgestellt.

Neben der Warnung in allen Gefahrenfällen können mit „Katwarn“ auch Informationen und Verhaltensanweisungen übermittelt werden. Notwendig ist dazu eine einmalige kostenlose Anmeldung. „Die Frage für uns war immer: Wie erreichen wir bei Großschadensereignissen möglichst schnell möglichst viele Menschen?“, erklärte Dezernent Feid. „Ein Smartphone hat heute fast jeder.“ Zusätzlich zu den bestehenden Warnsystemen mit Sirenen gebe es mit „Katwarn“ nun einen weiteren Informationskanal zum Schutz der Bevölkerung, sagte Feid und kündigte einen ersten gemeinsamen Test von Sirenennetz und „Katwarn “ an. Dezernenten-Kollege Specht erinnerte an den Lagerhallenbrand 2013 auf der Parkinsel, als in der Quadratestadt wegen fehlender Sirenen Defizite bei der Warnung der Bevölkerung ans Licht kamen. Als Konsequenz wurde ein neues Sirenennetz aufgebaut. „Katwarn“ erreiche speziell junge Leute, ergänzte Specht. „Mit beiden Bausteinen sind wir gut aufgestellt“, verwies der Erste Bürgermeister auf viele Gefahrenquellen in der Region. Neben großen Industriebetrieben gehörten dazu die Häfen beider Städte, der zweitgrößte Rangierbahnhof Deutschlands in Mannheim und ein Netz von Autobahnen. „,Katwarn’ ist der Schritt ins 21. Jahrhundert bei der Bevölkerungswarnung und einfach notwendig“, erinnerte Haselhorst an die Gasexplosion in Oppau im Oktober. „Das Informationsbedürfnis war riesig, mit ,Katwarn’ können wir jetzt diese Lücken füllen“, meinte der Chef der BASF-Feuerwehr. Die BASF übernimmt auch die Kosten der Einführung, die für das Chemieunternehmen und die beiden Schwesterstädte jeweils 15.000 Euro betragen. Die jährlichen Betriebskosten von 3000 Euro übernehmen die Beteiligten. Das Warnsystem wurde von Fraunhofer Fokus im Auftrag der Versicherungen in Deutschland entwickelt und ist seit 2010 bundesweit im Einsatz. Neben Berlin und Hamburg ist als erstes Flächenland inzwischen auch Rheinland-Pfalz dabei. Voraussetzung zur Teilnahme sind ein Smartphone und eine App, die sich für jedes Betriebssystem kostenlos herunterladen lässt. Noch Fragen? Im Netz: www.katwarn.de. (büg)

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