Ludwigshafen „Adam, wo bist du?“

Pfarrerin Cornelia Zeißig will den Menschen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten.
Pfarrerin Cornelia Zeißig will den Menschen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten.

Woher kommt der Mensch, was wird er in Zukunft sein? Mit diesen grundlegenden Fragen beschäftigt sich vom 18. Oktober bis 5. November eine Veranstaltungsreihe in der Friedenskirche. Gestern haben die Veranstalter über das geplante Programm mit Vorträgen, Gottesdiensten, einem Filmabend und einer Theateraufführung informiert.

„Adam, wo bist du?“ lautet das Motto der Veranstaltungsreihe, bei der provokative Fragestellungen diskutiert werden sollen. So zum Beispiel am 25. Oktober, wenn Professor Wolfram Henn vom Institut für Humangenetik in Homburg über „Leben 4.0 – Soll der Mensch sich und seine Nachkommen selbst optimieren?“ spricht. „Uns geht es darum, dass Menschsein aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten“, erklärt dazu die Pfarrerin der Friedenskirche, Cornelia Zeißig, Und so bildet am 18. Oktober, der Vortrag von Professor Hans Werner Ingensiep von der Universität Duisburg-Essen den Auftakt. Der Wissenschaftler befasst sich mit der Herkunft der Menschen und fragt: „Ist der Affe ein Mensch oder der Mensch ein Affe?“ Den Vortragsreigen beschließt am 2. November, Professor Andreas Draghun vom Institut für Physiologie und Pathophysiologie, Neuro- und Sinnesphysiologie der Universität Heidelberg, der der Frage nachgeht, ob der Mensch einen freien Willen hat. Schüler des benachbarten Max-Planck-Gymnasiums leiten die Vorträge mit Impulsen ein. Wie bei den Veranstaltungsreihen der Friedenskirche üblich, werden die Vorträge von sonntäglichen Gottesdiensten begleitet. Am 22. Oktober wird Günther Geisthardt, Pfarrer und Vorsteher der Diakonissen Speyer-Mannheim, über „Die Schöpfung 1.0“ predigen. Eine Woche später setzen sich Pfarrerin Zeißig und Pfarrer Udo Jesberger in einem Literaturgottesdienst anhand Franz Kafkas „Ein Bericht für eine Akademie“ mit Fragen wie „Wird die Menschheit zivilisierter?“ und „Welche guten und schlechten Einflüsse prägen uns?“ auseinander. Passenderweise spielt in Kafkas Werk ein Affe die Hauptrolle, der in Gefangenschaft gerät und sich entschließt, sich den Menschen anzupassen. „Kafka hält den Menschen hier den Spiegel vor“, sagt Zeißig. Am 5. November wird sich Pfarrer Peter Busch, Leiter des Predigerseminars der Evangelischen Kirche der Pfalz, mit unterschiedlichen Ausführungen zum Willen des Menschen von Erasmus und Luther befassen. Für das Begleitprogramm hat der Veranstalter, der Förderkreis Friedenskirche, den Science-Fiction-Filmklassiker „2001: Odyssee im Weltraum“ ausgewählt. Er wird am Freitag, 3. November, auf der großen Leinwand in der Kirche gezeigt und thematisiert die Entwicklung der Menschheit von der Urzeit bis zum Duell der menschlichen Besatzung eines Raumschiffes gegen den Supercomputer HAL 9000 auf einer Jupiterreise. Der Filmwissenschaftler Harald Mühlbeyer wird in den Film einführen und anschließend für ein Nachgespräch bereitstehen. Am Sonntag, 29. Oktober, steht dann noch das Ein-Personen-Theaterstück „Judas“ auf dem Programm, das der Intendant der Ludwigshafener Pfalzbaubühnen, Tilman Gersch, inszeniert hat. Noch Fragen? —Die Eintrittskarten für das Theaterstück „Judas“ kosten 14 Euro und können an der Theaterkasse des Pfalzbaus oder an der Abendkasse erworben werden. —Mehr Infos im Internet unter www.Kulturkirche-Ludwigshafen.de.

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