Ludwigshafen Üben mit einem richtigen Weltmeister

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Hochdorf-Asselheim. Manche Menschen versprühen eine natürliche Autorität. Christian Schwarzer gehört dazu, zumindest war das der Eindruck, der beim Zuschauen entstand, als Schwarzer verschiedene Übungen mit den Kindern beim Bibercamp des TV Hochdorf absolvierte. Schwarzer ist großgewachsen und hat eine tiefe, laute Stimme – allein diese Eigenschaften hinterlassen Eindruck. Für die Handball-Talente in der Hochdorfer Halle war aber ein weiterer Fakt ganz entscheidend: Christian Schwarzer war Nationalspieler, hat eine Silbermedaille bei Olympischen Spielen gewonnen und feierte 2007 sogar den Gewinn der Weltmeisterschaft. „Für uns ist es eine tolle Sache, dass Christian die Zeit gefunden hat, um zu uns zu kommen“, sagte Nikolas Dreyer. Der Jugendkoordinator des TVH weiß, dass sich Kinder dann immer noch etwas mehr anstrengen, noch ein wenig konzentrierter sind, wenn ein Vorbild vor ihnen steht. Und tatsächlich wirkte es so, als ob der Nachwuchs an diesem Morgen innerhalb weniger Stunden zeigen will, was er kann. Mit Feuereifer werden die Übungen durchgeführt, die Schwarzer angesagt hat. Jedes aufmunternde Wort des früheren Weltklasse-Kreisläufers saugen die Mädchen und Jungen begierig auf und sind sichtlich bemüht, sich von ihrer besten Seite zu zeigen. „Ich finde es richtig schön, dass hier so viele Kinder sind, um unseren Sport auszuüben“, sieht Schwarzer nicht den Einzelnen, sondern das Ganze. Nach seiner aktiven Karriere arbeitete Schwarzer als Jugendkoordinator beim Deutschen Handballbund (DHB), jetzt ist er in gleicher Funktion beim saarländischen Verband tätig, und hat deshalb von Berufswegen immer ein Auge auf die Entwicklung im Nachwuchsbereich. „Es ist toll, dass Vereine wie der TVH so ein Camp anbieten und deshalb habe ich mir gerne die Zeit genommen, um hier vorbeizuschauen“, sagt Schwarzer, ehe er eine weitere Übung mit den Kinder ausführt. Zum dritten Mal hat der TV Hochdorf das „Bibercamp“ auf die Beine gestellt, um dem Nachwuchs aus der Region in den Osterferien die Möglichkeit zu geben, sich sportlich zu betätigen. „Hier können sich die Kinder austoben und müssen nicht an der Playstation spielen“, verrät Dreyer einen Grund für das Engagement des Klubs. Zudem gab es in dem dreitägigen Camp die Möglichkeit, an den individuellen Fähigkeiten des Nachwuchses zu arbeiten. „Unser Ziel ist es, die Qualität unserer Sportart in der Pfalz zu verbessern. Und das geht durch eine gute Jugendarbeit“, erklärt der Hochdorfer Jugendkoordinator. Aus ganz unterschiedlichen Vereinen sind Kinder beim Bibercamp dabei, wobei das Gros des Nachwuchses aus Hochdorf kommt. „Das Angebot gilt für alle“, macht der Jugendkoordinator der Hochdorfer Handballer deutlich. Mit Hilfe von Sponsoren werden die Handballstars von morgen den ganzen Tag über betreut und kulinarisch versorgt. Abends werden die ausgelaugten Sportler dann wieder von ihren Eltern in Empfang genommen. Vielleicht wird in Zukunft ein Camp mit Übernachtungsmöglichkeit angeboten, doch das ist aktuell noch nicht entschieden. Entschieden ist allerdings, dass es auch eine vierte Auflage geben soll.

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