Ludwigshafen Zwei Möpse sind schöner als Ivo

Die Rasselbande der Simsons: Gomesito, Rosi, Bruno und Champion Ivo (von links).
Die Rasselbande der Simsons: Gomesito, Rosi, Bruno und Champion Ivo (von links).

«Rheingönheim/Maxdorf.»Ivo ist ein entspannter Zeitgenosse ganz ohne Starallüren. Dabei hat der Pfälzer Mops mit dem Zuchtnamen „Kyros The Last Don“ Ende 2017 eine Auszeichnung erhalten, die ihn zum drittschönsten seiner Art auf der ganzen Welt kürte. Mit einem kleinen Rudel lebte er bis vor Kurzem in Rheingönheim, ist Herrchen und Frauchen Peter und Sabrina Simson jetzt aber nach Maxdorf gefolgt.

Mit 21 Monaten hat Ivo schon fast alle Titel gewonnen, die man erreichen kann: Best of Breed in Luxemburg, Alpensieger, Deutscher Jugendchampion, Deutscher Junior Winner, Europa Junior Sieger. Die Liste ist lang. Es gibt aber zwei Titel, die hervorstechen, und die hat er auf der Welthundeausstellung im November in Leipzig errungen. Die Schau ist ein Erlebnis der besonderen Art gewesen. „Die Länderfahnen aus aller Welt am Eingang waren schon beeindruckend. Und die Größe war überwältigend“, berichtet Sabrina Simson von ihrer Reise in den Osten Deutschlands. Mehr als 31.000 Hunde waren bei dem Wettbewerb im November gemeldet. Mit viel Hoffnung, aber ohne größere Erwartungen stellte sich Ivo dort dem Teilnehmerfeld der Mopsrüden – 17 Stück waren es an der Zahl. Als er dort den ersten Platz gewann, waren alle schon ganz aus dem Häuschen, aber da war das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Die Sieger der einzelnen Kategorien dürfen nämlich auch in der Endrunde abtreten und um den Titel des schönsten Hundes der gesamten Rasse konkurrieren. Dort erreichte Ivo den dritten Platz und ist damit nun der drittschönste Mopsrüde der Welt. „Es ist allein schon ein Erlebnis, da zuzuschauen“, erklärt die stolze Besitzerin. Der Titel sei nur das Sahnehäubchen gewesen, damit habe sie nicht wirklich gerechnet. Eigentlich sollte nämlich ein anderer Hund aus dem Rudel der Showhund sein: Horatio vom Sachsenadel, der Bruno gerufen wird. Doch der macht nur, was ihm gefällt, und ist deshalb nicht wirklich geeignet. Wird ein Hund beim Vorführen gezogen oder lässt lustlos den Kopf hängen, droht nämlich die Disqualifikation. Mit Zwang geht gar nichts. Gomesito, der auch zum Rudel gehört, zeigt da schon mehr Begeisterung und erreichte auf der Weltausstellung in seiner Kategorie den dritten Platz, was auch ein Erfolg war. Mit Hündin Rose besteht Ivos Rudel insgesamt aus vier Möpsen. Der Hellfalb-Farbe Rüde lebt seit einigen Wochen in Maxdorf in einer Gegend mit vielen Hundebesitzern. Das Mopsrudel fällt dort dennoch auf. „Die sind total witzig, da ist immer was los, aber sie machen nichts kaputt“, erzählt Peter Simson. Auf den Mops gekommen ist der Hundepapa ausgerechnet, als er sich mit seiner Frau bei einem Shih-Tzu-Züchter umsah. Dort liefen auch zwei Möpse herum, die ihm nicht mehr aus dem Kopf gingen. Also wurde das mit den Shih Tzus dann doch nichts. Die Möpse stellt das Paar nur sporadisch aus – wie es Beruf und Anreise eben zulassen. Damit er auch bei nasskaltem Wetter, wenn das Gassigehen kürzer ausfällt, in Bewegung und topfit bleibt, hat der kleine Rüde zu Hause ein Laufband stehen. Das zahlt sich offenbar aus, denn er durfte sich auch schon bei der Crufts, der größten Hundeausstellung der Welt in Birmingham, zeigen. Dort kann man sich nicht melden, sondern wird eingeladen – und allein die Einladung sieht wie eine Urkunde aus. Dieser Ruhm führt auch zu Anfragen aus dem Ausland. Vor allem, weil Ivo nun auch zum Züchten eingesetzt wird. Dafür braucht es DNA-Tests und Röntgenbilder, den bei Möpsen müssen sogenannte Qualzuchten ausgeschlossen werden. Die kurze Nase und der Hals dieser Rasse schränken die Atmung etwas ein. Hunde, bei denen es Auffälligkeiten gibt, sollen deshalb nicht zu Zuchtzwecken eingesetzt werden. Peter Simson erklärt, dass Möpse eben keine Hund zum Joggen oder Radfahren sind. Und wenn man bei der Zucht bestimmte Gendefekte ausschließe, seien die Tiere aber gesund und lebenslustig – wie Rosi, die 14-jährige Mopshündin der Simsons, beweist. Wer billige Welpen kaufe, dem müsse klar sein, dass nicht in die Gesundheit der Tiere investiert wurde, meint Peter Simson. Möpse wurden nie für einen bestimmten Zweck gezüchtet, haben daher kaum einen Jagdtrieb und sind sehr verträglich. Die Simsons wissen das aus eigens für Mopsbesitzer organisierten Urlauben. Im Hotel würden bis zu 60 Möpse frei laufen. „Ein Mops macht Spaß und verbindet, egal ob mit Weltmeistertitel oder ohne“, sagt Peter Simson.

x