Ludwigshafen Déjà-vu-Erlebnis für Erlangen

Adalsteinn Eyjolfsson kennt die Eulen Ludwigshafen sehr gut. Als ehemaliger Trainer des TV Hüttenberg und nun Coach des HC Erlan
Adalsteinn Eyjolfsson kennt die Eulen Ludwigshafen sehr gut. Als ehemaliger Trainer des TV Hüttenberg und nun Coach des HC Erlangen spielte er oft gegen die Eulen. Das letzte Duell gewann Ludwigshafen gegen Erlangen mit 32:29 – und blieb damit in der Bundesliga.

Handball: Der HC Erlangen ist schlecht in die Bundesliga-Saison gestartet. Zwei Punkte holten die Franken bislang. Nun fallen auch noch drei wichtige Spieler für längere Zeit aus. Die Partie bei den Eulen Ludwigshafen ist für Erlangen daher ganz wichtig (Donnerstag, 19 Uhr, Friedrich-Ebert-Halle). Denn danach geht es gegen Kiel, Flensburg, Magdeburg und Hannover.

«Ludwigshafen.» Mitte der vergangenen Saison hatten die Verantwortlichen des HC Erlangen die Nase voll. Trainer Robert Andersson wurde gefeuert. Die Saison lief nicht nach Plan, hieß es. Ein Grund dafür waren die vielen verletzten Spieler. Adalsteinn Eyjolfsson als neuer Coach kam vom TV Hüttenberg – nicht ganz geräuschlos. Der HC Erlangen beendete die Saison auf dem 13. Platz. Seit fünf Wochen nun läuft die aktuelle Bundesliga-Runde. Sie läuft für Erlangen – wieder – nicht nach Plan. Zwei Punkte hat die Mannschaft erst geholt. Wieder beuteln die Franken viele verletzte Akteure, darunter die Führungsspieler Michael Haaß, Andreas Schröder und Nicolai Theilinger. Sie fallen mehrere Wochen aus und fehlen somit auch morgen beim Spiel des HCE in Ludwigshafen. Die Ausfälle machen sich bemerkbar. Erlangen wirkt verunsichert, spielt nicht konstant und kommt mit dem Druck nicht klar. „Das ist ein sehr, sehr wichtiges Spiel für uns, keine Frage, gerade weil uns ein Erfolg guttun würde – aber auch das ist kein Alles-oder-Nichts-Spiel“, sagte Erlangens Geschäftsführer René Selke der Erlanger Zeitung vor der Partie bei den Eulen (19 Uhr, Eberthalle). Das Duell ist deshalb so wichtig für Erlangen, weil es danach gegen Kiel, Flensburg, Hannover und Magdeburg geht. Daher ist es nicht ganz unwahrscheinlich, dass Erlangen Ende Oktober mit 2:18 Punkten dastehen könnte. „Wir verschließen nicht die Augen vor den Problemen, sondern werden mit kühlem Kopf analysieren“, betont Selke. Jedenfalls steht Trainer Eyjolfsson nicht zur Diskussion. „Ein Trainer kann selber keine Tore werfen. Aber er ist derjenige, der die Taktik vorgibt, die Mannschaft auf die Spiele vorbereitet – das macht er meiner Meinung nach hervorragend. Ich kann in keiner Weise irgendetwas sehen, was rein auf den Trainer zurückzuführen ist. Meiner Meinung nach macht Adalsteinn Eyjolfsson einen sehr, sehr guten Job. Hier gibt es auch überhaupt keine Diskussion“, sagt Selke. Doch hinkt der Klub den Ansprüchen hinterher. In den vergangenen Jahren hat sich Erlangen zu einem soliden Verein entwickelt. 2010 sah das ganz anders aus. Da soll die frühere GmbH des HCE pleite gewesen sein. Der Aufsichtsrat gründete eine neue Gesellschaftsform und rettete den Verein – und damit den Zweitliga-Handball in Erlangen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Carsten Bissel war die treibende Kraft und hat ganz großen Anteil, dass sich der HCE nun in der Bundesliga etabliert hat. Der Etat wurde von damals 400.000 auf nunmehr über vier Millionen Euro gesteigert. Im Schnitt kommen 3300 Zuschauer zu den Heimspielen in die Nürnberger Arena. Für kommende Saison wurde der ehemalige Nationaltorwart Carsten Lichtlein verpflichtet. Dessen Frau ist Lehrerin in Baden-Württemberg und lebt mit den beiden gemeinsamen Söhnen in der Nähe von Erlangen. Lichtlein zog es wieder zurück in die Heimat. Er stammt aus Würzburg. Diese Saison kamen aber schon namhafte Spieler – unter anderem Dominik Mappes (TV Hüttenberg), Petter Överby (Elverum Handball) und Florian von Gruchalla (VfL Gummersbach). Doch die Erwartungen haben sie bislang nicht erfüllt. Selke schließt Nachverpflichtungen bislang aus. Die Nase voll hat der Geschäftsführer nicht. Noch nicht.

x