Landau Wachstum ja oder nein?

Soll Landau weiter wachsen? Darüber diskutierten gestern die Mitglieder des Stadtrats. Auslöser waren ein Antrag der FWG, das Gelände im Südwesten, dessen Voraussetzungen als Baugebiet untersucht werden sollen, zu erweitern. Sowie ein Antrag des Ortsbeirats Mörzheim, zu prüfen, ob in dem Stadtdorf ein Baugebiet ausgewiesen werden kann. Mit den Anträgen soll sich der Bauausschuss des Stadtrats befassen.

Bei den vorbereitenden Untersuchungen dazu, ob im Südwesten ein Baugebiet ausgewiesen werden kann, soll zusätzlich ein Streifen über den Birnbach hinweg bis zur Weißenburgerstraße einbezogen werden, so die FWG (wir berichteten am 4. Mai). Damit würden für die Entscheidung, ob und wo in diesem Gebiet ein Baugebiet entstehen kann, weitere Optionen geschaffen, waren sich FWG-Fraktionssprecher Wolfgang Freiermuth, sein CDU-Kollege Peter Lerch und SPD-Fraktionssprecherin Monika Vogler einig. Sie betonten, dies bedeute nicht, dass ein größeres Baugebiet entstehen soll. „Landau wächst und es gibt Bedarf an weiterem Wohnraum“, so Freiermuth. Doch wenn die ursprünglich zur Prüfung vorgesehene Fläche bebaut wird, könnte dies Existenzen von Winzern vernichten. Das Gebiet am Birnbach biete eine Alternative. Hier wäre nur Ackerland betroffen und es wäre eine direkte Verkehrsanbindung an die Weißenburger Straße möglich, nannte Freiermuth als Pluspunkte des FWG-Vorschlags. Nach Angaben von Oberbürgermeister Thomas Hirsch (CDU) sind 70 bis 80 Prozent der von der FWG genannten Fläche im Besitz der Stadt. „Wir brauchen eine grundsätzliche Diskussion über die Perspektive für diese Stadt“, forderte Lukas Hartmann (Grüne). Bevor über eine weitere Bebauung entschieden werde, müsse ausführlich über verschiedene Aspekte gesprochen werden. Hartmann kritisierte, dass das Prinzip Innen- vor Außenentwicklung nicht mehr verfolgt werde. Wenn die Bürger im Innenbereich keine weitere Bebauung wollen, müsse man sie überzeugen, so der Grüne. Die Innenentwicklung werde sehr wohl weiter verfolgt, widersprach Hirsch. Doch die etwa 1300 Wohneinheiten, die in der Stadt und den Stadtdörfern noch gebaut werden können, seien nicht ausreichend. Hinter dem Antrag der FWG stehe „ein falscher Denkansatz“, kritisierte Gertraud Migl (Pfeffer & Salz). Das Wachstum von Landau müsse gestoppt werden. Der Ortsbeirat Mörzheim habe bereits 2012 ein Baugebiet im Osten des Ortsteils gefordert, aber nur Fläche für etwa zehn Wohneinheiten bekommen, erinnerte Ortsvorsteherin Dorothea Müller (CDU). Deshalb möchte man nun ein Baugebiet zwischen Impflinger Straße und Appenhofer Weg. In einem ersten Bauabschnitt sollen hier 45 Bauplätze entstehen. „Das ist Innenentwicklung“, kommentierte Lerch. (ann)

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